Domain-Name ".eu" steht nun allen offen
"Heute wird Europas wettbewerbsfähige Wissensgesellschaft in der Welt des Internets sichtbar", erklärte die EU-Kommissarin für Informationsgesellschaft und Medien Viviane Reding am 7. April und verkündete, dass die neue Internet-Domain ".eu" nun für die Allgemeinheit freigegeben sei. Als einzige Voraussetzung für die Registrierung eines Namens unter der Top Level Domain (TDL - Domänenname oberster Stufe) ".eu" müssen Antragsteller ihren Wohnsitz in der Europäischen Union haben. Bei der Vergabe der Registrierungen gilt das Prinzip "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst". "Europa und seine Bürger können nun ihre eigene Web-Identität schaffen, die durch EU-Regelungen geschützt ist. Ich erwarte, dass in den ersten Stunden des öffentlichen 'Landrush' tausende von Anmeldungen registriert werden, sodass '.eu' zu einem verbreiteten Domain-Namen wird, der mit '.com' auf derselben Stufe steht", so die Kommissarin. Diejenigen, die ihren Domain-Namen mit ".eu" registrieren lassen möchten, sollten sich an einen von der EURid (European Registry of Internet Domain Names - europäische Registrierungsstelle für Domainnamen im Internet) akkreditierten Registrar wenden. Hunderte von Registraren wetteifern bei der Registrierung von Domainnamen, sodass sich Kunden nach dem besten Angebot hinsichtlich Preis, Qualität und gebotener Leistung erkundigen können. Die Registrierungskosten sind je nach EU-Land und Registrar unterschiedlich. Die EU-Institutionen und ihre Beamten werden am 9. Mai 2006 - dem Europatag - in Scharen zu Domains und E-Mail-Adressen mit der Endung ".eu" wechseln. Das britische MdEP Graham Watson, Vorsitzender der Allianz für Liberale und Demokraten für Europa (ALDE), gibt an, als einer der Ersten die Registrierung einer neuen Internetadresse vorgenommen zu haben. "Der Domainname '.eu' ist in der Geschichte der Integration unseres Kontinents von großem Symbolwert. Er wird für Internetsurfer die gleiche Stellung einnehmen wie der Euro für die Menschen, die grenzüberschreitend ihre Einkäufe tätigen, und er zeigt, dass Europa neben den Mitgliedstaaten im Bereich der Regierung und Staatsbürgerschaft die gleiche Gültigkeit und Bedeutung hat, und dadurch einen Mehrwert schafft, ohne die nationalen Kulturen zu verdrängen", so Watson. Neue Ergebnisse von Eurostat zeigen, dass ein Viertel aller Haushalte und zwei Drittel der Unternehmen im Jahr 2005 über einen Breitband-Internetanschluss verfügten. Insgesamt waren 48 Prozent der Haushalte und 91 Prozent der Unternehmen an das Internet angeschlossen. Die Quote der ans Internet angeschlossenen Haushalte bewegte sich zwischen 16 Prozent in Litauen und 78 Prozent in den Niederlanden. Es wurde festgestellt, dass der persönliche Gebrauch zunimmt, wobei 43 Prozent der Befragten das Internet mindestens einmal pro Woche nutzen. Die höchste regelmäßige Nutzung des Internets wurde in Schweden (76 Prozent), den Niederlanden (74 Prozent) und Dänemark (73 Prozent) verzeichnet. Am wenigsten ist das Internet in Griechenland (18 Prozent), der Tschechischen Republik und Zypern (beide jeweils 26 Prozent) verbreitet. Es gibt jedoch immer noch eine hohe Anzahl von Menschen, die das Internet noch nie genutzt haben - 43 Prozent der Bürger in den 25 EU-Staaten. 50 Prozent der Frauen und 50 Prozent der Arbeitslosen haben noch nie Gebrauch vom Internet gemacht.