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Belgien errichtet erste umweltfreundliche Forschungsstation in der Antarktis

Die Internationale Polarstiftung (International Polar Foundation - IPF) veröffentlichte am 31. Mai ihre endgültigen Pläne zum Bau der ersten Polarstation in der Antarktis, die ausschließlich mit erneuerbaren Energiequellen betrieben wird. Die Princess Elisabeth Antarctic Sta...

Die Internationale Polarstiftung (International Polar Foundation - IPF) veröffentlichte am 31. Mai ihre endgültigen Pläne zum Bau der ersten Polarstation in der Antarktis, die ausschließlich mit erneuerbaren Energiequellen betrieben wird. Die Princess Elisabeth Antarctic Station, die von der belgischen Regierung in Auftrag gegeben wurde, dient als Zentrum zur Erforschung des Klimawandels und der Schlüsselrolle, die die Antarktis im globalen Klimasystem einnimmt. Die Forschungsstation soll Ende 2007, im Internationalen Polarjahr, in Betrieb genommen werden. Nach ihrer Fertigstellung wird die Station in den Sommermonaten 20 Wissenschaftler aufnehmen können. Sie wird zwischen der russischen Forschungsstation Novolazarevskaya und der japanischen Forschungsstation Syowa in Dronning Maud Land liegen. Zur Erfüllung eines Großteils des Energiebedarfs heben die Entwürfe der IPF insbesondere auf die Nutzung erneuerbarer Energiequellen ab und stützen sich auf Methoden zur Abwasserbehandlung, um die Umweltbelastung so gering wie möglich zu halten. Sponsoren und Partner aus der Technologie werden hinzugezogen, um die Station mit hochmodernen Materialien und Spitzentechnologie auszustatten, die sich mit den Prinzipien der ökologischen Bauweise vereinbaren lassen, sodass die Umwelt durch den Bau der neuen Forschungsbasis möglichst wenig belastet wird. "Die Princess Elisabeth Station wird international bewährte Praktiken vereinen, da sie ausschließlich mit erneuerbaren Energiequellen betrieben und sämtlichen Abfall vollständig recyceln wird", verkündete Alain Hubert, Mitbegründer der IPF. "Ausgehend von dem Grundsatz, dass die Vermeidung tief greifender klimatischer Veränderungen Nachhaltigkeit erfordert, müssen wir natürlich auch in der Antarktis Nachhaltigkeit anstreben." Der Bau der Station wird schätzungsweise rund 6,4 Millionen Euro kosten, von denen zwei Millionen Euro bereits von der belgischen Regierung zur Verfügung gestellt worden sind. Die restlichen Mittel kommen von Sponsoren aus dem Privatsektor und Spenden. Die belgische Regierung wird außerdem drei Millionen Euro für das Verwaltungs- und Forschungsprogramm der Station in 2008 und 2009 bereitstellen. Vier Unterzeichner des Antarktisvertrags - Deutschland, Japan, Schweden und Norwegen - haben ihre Unterstützung durch Bereitstellung von Expertenwissen in Logistik und verschiedenen technischen Bereichen zugesagt. Bereits während der Entwicklungs- und Bauphase wird die IPF ihr Ziel verfolgen, über Forschung in den Polarregionen sowie über Klimawandel und nachhaltige Entwicklung zu unterrichten und zu informieren. Nach Beendigung des Baus wird die Station vom Belgian Federal Science Policy Office (BELSPO) gewartet und betrieben. Das BELSPO ist für die Ausarbeitung des wissenschaftlichen Programms und die Auswahl der Forscherteams verantwortlich.

Länder

Belgien, Deutschland, Japan, Norwegen, Schweden