FRENZ-Plattform zur Verstärkung der Beteiligung Neuseelands am RP7
Die Europäische Kommission und das neuseeländische Ministerium für Forschung, Wissenschaft und Technologie haben eine Plattform eingerichtet, die darauf abzielt, die engere Zusammenarbeit von Forschern aus Europa und Neuseeland während des Siebten Rahmenprogramms (RP7) zu unterstützen. Die so genannte FRENZ-Plattform (FRENZ - Facilitate Research Cooperation between Europe and New Zealand - Erleichterung der Forschungszusammenarbeit zwischen Europa und Neuseeland) werde die Zusammenarbeit durch persönlichen Kontakt, Kommunikation von Informationen sowie Informationsveranstaltungen erleichtern, erklärte die FRENZ-Direktorin Carole Glynn gegenüber CORDIS-Nachrichten. Ein mangelndes Bewusstsein sowohl in Europa als auch in Neuseeland sowie die riesige Entfernung zwischen den beiden Ländern haben in der Vergangenheit ein Hindernis für die Forschungszusammenarbeit dargestellt. Die jüngsten Aktivitäten haben sich jedoch ausgezahlt. Die Beteiligung Neuseelands an den Forschungsrahmenprogrammen der EU (RP) hat sich von drei Beteiligungen am RP5 auf mindestens elf Beteiligungen am RP6 sowie drei Marie-Curie-Maßnahmen erhöht. FRENZ soll die Beteiligung noch weiter erhöhen. Das Ziel besteht darin, "sicherzustellen, dass sich die neuseeländischen Forscher der Möglichkeiten im RP7 voll und ganz bewusst sind und dass sie über die erforderliche Unterstützung verfügen", sagte Glynn. Der persönliche Kontakt wird ein Helpdesk umfassen, das Anfragen zu sämtlichen Aspekten der Beteiligung an EU-Projekten individuell bearbeiten sowie Besuche an Hochschulen und Forschungsinstituten organisieren wird. Im Rahmen der Briefings werden sowohl grundlegende, praktische Informationen als auch strategischere Informationen bereitgestellt. "Wir werden sie bei der Entwicklung eines strategischen Ansatzes unterstützen. Sie müssen den Wert der Teilnahme verstehen und begreifen, was sie damit gewinnen können", so Glynn. Der Kommunikationsaspekt von FRENZ wird gezielte, nach Disziplinen gegliederte E-Mails umfassen, beispielsweise zu politischen Nachrichten, neuen Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen und den Ergebnissen früherer Aufforderungen. Durch eine Website soll neuseeländischen Forschern außerdem verständlich gemacht werden, warum das EU-Programm für Drittländer sowie für Europa wichtig ist. Informationsveranstaltungen werden zeitgleich mit wichtigen Ereignissen wie beispielsweise der Veröffentlichung einer neuen Aufforderung organisiert und werden neuseeländische Experten in spezifischen Bereichen zusammenbringen. "Wir wollen uns von individuellen Kontakten lösen und einen neuseeländischen Ansatz erreichen", so Glynn. Glynn kommt aus dem VK und arbeitete vorher im United Kingdom Research Office in Brüssel. Sie ist der Ansicht, dass ein europäischer Hintergrund hilfreich ist, da er ihr hilft, die Motivation europäischer Forscher für eine Beteiligung zu verstehen. Ihre Aufgabe bestehe jetzt darin, "die Motivationen abzustimmen". Melae Langbein ist die neuseeländische wissenschaftliche Beraterin der EU. Sie konzentriert sich auf die Sensibilisierung und die Bereitstellung von Unterstützung in Europa und begrüßt die Einrichtung der Plattform FRENZ, die die Nachfrage aus Neuseeland abdecken wird. Das neuseeländische Interesse an wissenschaftlicher Zusammenarbeit ist so groß, dass dessen Abdeckung schwierig für sie war. Neuseeland hat das Ziel, die Zusammenarbeit in Bereichen von gegenseitigem Nutzen zu erhöhen, und insbesondere in den Bereichen Lebensmittel, Landwirtschaft, Biotechnologie, Gesundheit, Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT), Umwelt, Sozialwissenschaften und Mobilität. "Neuseeland leistet einen kleinen Beitrag zu wissenschaftlichen Veröffentlichungen, aber erbringt Spitzenleistungen in Nischenbereichen. Wir haben das Ziel, zu den Spitzenleistungen beizutragen, die Europa braucht", sagt Langbein.