Durchbruch in der Bekämpfung von Apfelkrankheiten
Europäische Forscher haben entdeckt, dass Yucca-Extrakt zur effektiven Vermeidung und Bekämpfung von Apfelkrankheiten eingesetzt werden kann, die Landwirten in Europa und in aller Welt große wirtschaftliche Schäden verursachen. Apfelschorf, eine der am weitesten verbreiteten Apfelkrankheiten, wird durch den Pilz Venturia inaequalis hervorgerufen. Die Krankheit entwickelt sich normalerweise im Frühjahr in kühlem, regnerischem Wetter und ist durch dunkle Flecken auf den Früchten und Blättern gekennzeichnet. Befallene Äpfel sehen äußerst unappetitlich aus und lassen sich daher nur schwer verkaufen. Darüber hinaus hat ein frühzeitiger Laubabfall aufgrund des Pilzbefalls eine reduzierte Vitalität der Bäume zur Folge. Viele Jahre bekämpften Biolandwirte das Problem mit Kupfer, Schwefel und Kalk. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass Kupfer eine Reihe von negativen Auswirkungen auf die Umwelt hat, und daher wird der Einsatz von kupferhaltigen Produkten zur Bekämpfung von Krankheiten von Äpfeln und anderen Früchten in der EU nach und nach eingestellt. Das Ziel des von der EU finanzierten Projekts REPCO (Replacement of Copper Fungicides in Organic Production of Grapevine and Apple in Europe) ist es, wie der Name sagt, alternative Methoden zur Kontrolle von Apfelschorf sowie von dunklem Mehltau bei Weinstöcken, der ebenfalls mit Kupferfungiziden bekämpft wird, zu finden, zu entwickeln und umzusetzen. Forscher der Universität Wageningen in den Niederlanden haben eine Reihe von Substanzen im Labor getestet und herausgefunden, dass Yucca-Extrakt die Pflanze vor Infektionen schützt, indem es den Pilz am Keimen hindert. Darüber hinaus konnte eine heilende Wirkung bis mindestens einen Tag nach einer Pilzinfektion der Pflanze festgestellt werden. Feldversuche in Obstplantagen in den Niederlanden und in Dänemark haben gezeigt, dass der Extrakt bei der Kontrolle von Apfelschorf genauso effektiv ist wie geringe Mengen Kupfer. Die Forschungsergebnisse stellen einen großen Durchbruch für den ökologischen Apfelanbau dar. In einigen Ländern wurde der Einsatz von Kupfer bereits komplett verboten, und hier leidet der ökologische Apfelanbau aufgrund der mangelnden Möglichkeiten, Apfelschorfausbrüche effektiv zu kontrollieren, unter enormen wirtschaftlichen Verlusten. Die Forscher haben ihre Entdeckung patentieren lassen und hoffen, dass ihr Produkt in ein paar Jahren auf den Markt kommen wird.
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