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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Wie Textmeldungen bei der Überführung von Verbrechern helfen könnten

Psychologen der Universität Leicester im VK untersuchen in einer Studie, wie die Analyse von Textmeldungen bei der Verbrechensaufklärung behilflich sein kann. "Da die Übermittlung von Textmeldungen eine relativ neue Kommunikationsweise ist und zudem auf einer besonders zwang...

Psychologen der Universität Leicester im VK untersuchen in einer Studie, wie die Analyse von Textmeldungen bei der Verbrechensaufklärung behilflich sein kann. "Da die Übermittlung von Textmeldungen eine relativ neue Kommunikationsweise ist und zudem auf einer besonders zwanglosen Art der Sprachverwendung gründet, ist kaum davon auszugehen, dass ihre Verfasser die sprachlichen Konventionen einhalten", erläutert Dr. Tim Grant, forensischer Linguist an der Universität Leicester. "Diese Freiheit ermöglicht somit beträchtliche individuelle Abweichungen bei der Formulierung von Textmeldungen und diese Abweichungen können wiederum zur Identifikation des Textverfassers herangezogen werden." Besonderheiten bei der Formulierung von Textmeldungen wurden bereits als Beweismittel in einem Gerichtsverfahren verwandt. 2002 hatte sich Stuart Campbell vor einem britischen Gericht wegen des ein Jahr zuvor begangenen Mordes an seiner 15 Jahre alten Nichte Danielle Jones zu verantworten. Um die Polizei von ihrer Spur abzubringen, hatte er nach der Entführung des Mädchens zwei Mitteilungen von dessen Handy auf sein Mobiltelefon versandt. Eine Auswertung der in den Textmitteilungen verwandten Sprache hatte ergeben, dass es sich nicht um die üblicherweise von Danielle benutzte Ausdrucksweise handelte. Obwohl die forensische Analyse der Texturheberschaft ein Forschungsbereich ist, der immer mehr an Bedeutung gewinnt, handelt es sich hierbei um die erste Studie, in der speziell mittels Mobiltelefonen übermittelte Textmitteilungen untersucht werden sollen. Die Forscher beabsichtigen, etwa 100 Freiwillige anzuwerben, die jeweils zehn Textmitteilungen im Rahmen des Projekts bereitstellen. Die Projektteilnehmer sollen ferner aufgefordert werden, Freunde zur Mitarbeit an dem Projekt zu gewinnen. Auf diese Weise können die Forscher die Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Ausdrucksweise zwischen Einzelpersonen und zwischen wie auch innerhalb von Netzwerken aus Personen erforschen, die miteinander gut bekannt sind. Theoretisch dürfte die Ähnlichkeit der Sprache, die innerhalb von Gruppen verwendet wird, größer sein als jene, die zwischen Gruppen zum Einsatz kommt. "Dies ist die erste Studie, in der sprachliche Konsistenz und Variation in der Formulierung von Mitteilungen durch Einzelpersonen systematisch untersucht werden", so Dr. Grant. "Mit dieser Studie wird auch erstmals der Einfluss von Peergroups auf Schreibstil und Sprachgebrauch in SMS untersucht. Insbesondere soll in der Studie erörtert werden, wie der Stil einer bestimmten Person von den Texten beeinflusst wird, die sie aus ihrem Freundeskreis empfängt."

Länder

Vereinigtes Königreich