Potocnik fordert die Länder Südosteuropas auf, mehr in Forschung zu investieren
Janez Potocnik, der EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung, hat die südosteuropäischen Länder dringend aufgefordert, mehr in Forschung zu investieren. Im Rahmen einer von der UNESCO veranstalteten internationalen Konferenz und eines Runden Tisches der Minister erklärte Potocnik in seiner Heimatstadt Ljubljana, was die Region tun müsse, um ihre Forschungs- und Entwicklungskapazitäten auszuweiten. "Die öffentlichen Forschungsinvestitionen in Südosteuropa sind immer noch sehr gering im Vergleich zum EU-Durchschnitt, der bei 1,9 Prozent liegt", so Potocnik. "Deshalb müssen Sie jetzt mit der Erarbeitung eines Plans beginnen, um den öffentlichen Beitrag zur Forschung schrittweise zu erhöhen. Das bedarf einer gut koordinierten Zusammenarbeit der Minister für Wissenschaft, Forschung und Bildung." Potocnik schlug vor, dass die Regierungen ihre Forschungsetats auf Spitzenforschung konzentrieren und Zusammenarbeit und Netzwerkaktivitäten mit der EU fördern. In diesem Zusammenhang bekräftigte er erneut seine Verpflichtung, die Länder Südosteuropas in das Siebte Rahmenprogramm (RP7) einzubeziehen, und er betonte die Bedeutung der Forschungspolitik als Instrument zur Förderung der europäischen Integration. "Integration erfordert Kooperation. Das RP7 ist das perfekte Vehikel dafür. Kooperation kann grenzüberschreitend und unabhängig von historischen und politischen Hindernissen erfolgen", erklärte er gegenüber den Teilnehmern. "Die Mitarbeit an dem Programm wird zur Zusammenarbeit von Forschern und Wissenschaftlern aus ganz Europa, ja aus der ganzen Welt führen. Sie werden dadurch nicht nur mehr Wissenstransfer sondern auch mehr Marktzugangsmöglichkeiten erhalten." Potocnik ermutigte die Länder auch, ihre Forschungsinfrastruktur zu modernisieren und Prioritäten zu setzen, die ihren Stärken und Interessen entsprechen. Aber auch dem Privatsektor komme eine Schlüsselrolle im Beitrag zu F&E-Investitionen zu, so Potocnik. Damit er diese Rolle übernehmen könne, müsse ein günstiger Rahmen für Forschungsinvestitionen geschaffen werden. Der Kommissar empfahl den Regierungen, steuerliche Maßnahmen zu ergreifen, die eine Teilabschreibung der Investitionen ermöglichen, oder die Wissenschaftler von den Sozialabgaben zu befreien. Potocnik schloss seine Ausführungen, indem er die südosteuropäischen Länder aufforderte, nicht dieselben Fehler zu begehen, die die anderen europäischen Länder gemacht haben. "Einer dieser Fehler bestand darin, in den letzten Jahrzehnten nicht ausreichend in Wissen investiert zu haben, sei es in Forschung, Innovation oder Bildung. Wir zahlen noch heute dafür", warnte er. "Deshalb fordere ich Sie alle auf, die notwendigen schwierigen Entscheidungen zu treffen, um Wissen in Ihren eigenen Ländern aufzubauen und zu fördern. Das ist die beste Möglichkeit, um diese Region für Investoren, für Kunden und für ihre Menschen attraktiv zu machen."
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