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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Gesundheitsforum warnt vor Schwächen in den Präventionsstrategien gegen Pandemien

Auf dem Europäischen Gesundheitsforum Gastein wurden Aufrufe zu verbesserten Präventionsstrategien gegen Pandemien und mehr Untersuchungen rheumatischer Erkrankungen laut. Die neunte Ausgabe des Forums zog fast 600 Teilnehmer an und fand nur ein paar Tage nach der Veröffentl...

Auf dem Europäischen Gesundheitsforum Gastein wurden Aufrufe zu verbesserten Präventionsstrategien gegen Pandemien und mehr Untersuchungen rheumatischer Erkrankungen laut. Die neunte Ausgabe des Forums zog fast 600 Teilnehmer an und fand nur ein paar Tage nach der Veröffentlichung eines Memorandums der Europäischen Kommission über die geplante EU-Gesundheitsrichtlinie statt, die zu einer Verstärkung der grenzüberschreitenden Kooperation im Bereich des Gesundheitswesens führen soll. Ein Jahr nachdem die Vogelgrippe europäische Länder erreicht und eine gewisse Panik hervorgerufen hat, sind nun Pläne zur Prävention und zur Bekämpfung von Pandemien ausgearbeitet worden, die aber - so die Meinung der Experten - nicht ausreichen. Auf dem Gesundheitsforum stellte die London School of Hygiene and Tropical Medicine die Ergebnisse einer Studie vor, in der mehrere Schwachpunkte hervorgehoben werden: - mangelnde Abstimmung zwischen human- und tiermedizinischen Maßnahmen; - Bestehen der internationalen Zusammenarbeit oft nur "auf dem Papier"; - ungeeignete Strategien zur Eindämmung potenzieller Pandemien; - ungenau formulierte Krisenpläne. Seuchenschutz funktioniere nur, wenn alle Länder an einem Strang ziehen, so der Präsident des Gesundheitsforums Günther Leiner: "Es nützt nichts, wenn einzelne Länder perfekte Präventionsmaßnahmen einleiten, während andere nachlässig sind. Auch wenn lediglich ein paar Länder keine angemessenen Maßnahmen ergreifen, können sich Pandemien nach Europa ausbreiten, was letztendlich auch eine Gefahr für jedes der anderen Länder bedeutet. Daher liegt es in der europäischen Verantwortung dafür zu sorgen, dass überall ein Maximum an Sicherheit auf nationaler Ebene geschaffen wird. Wenn dies nicht geschieht, spielen wir letzten Endes mit dem Leben der Bürger", sagte er weiter. Eine Reihe von Teilnehmern rief auch dazu auf, rheumatische Erkrankungen stärker in den Mittelpunkt zu rücken. Die Teilnehmer kritisierten die Haltung, dass die Sterblichkeitsrate als Hauptkriterium für die Schwere einer Erkrankung gilt. Wirtschaftliche Kosten und soziale Hürden sollten bei der Festlegung der Prioritäten in der Politik ebenfalls in Betracht gezogen werden, sagten Teilnehmer eines Workshops. Mehr Forschungsarbeit ist notwendig, um die Ursachen für rheumatische Erkrankungen besser zu verstehen, Heilmittel zu finden und bessere Behandlungen zu entwickeln. "Die Verbesserung der gemeinschaftlichen europaweiten Forschung ist eine der Hauptherausforderungen für die rheumatologische Forschung", so Josef Smolen, Professor für Innere Medizin am Allgemeinen Krankenhaus Wien. "Die bedeutende Belastung rheumatischer Erkrankungen sollte sich in größerer Unterstützung durch die Europäische Union für die gesamteuropäische Zusammenarbeit in diesem Bereich widerspiegeln."