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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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MdEP betonen erhöhten Forschungsbedarf im Bereich Tierschutz

Das Europäische Parlament hat einen Initiativbericht verabschiedet, in dem strengere Regeln für Tierschutz in der EU sowie mehr Forschung in diesem Bereich gefordert werden. Der Bericht verwies ferner erneut mit Nachdruck auf die Notwendigkeit, Tierversuche Zug um Zug weitestg...

Das Europäische Parlament hat einen Initiativbericht verabschiedet, in dem strengere Regeln für Tierschutz in der EU sowie mehr Forschung in diesem Bereich gefordert werden. Der Bericht verwies ferner erneut mit Nachdruck auf die Notwendigkeit, Tierversuche Zug um Zug weitestgehend abzuschaffen. Der Bericht wurde als Reaktion auf den Aktionsplan Tierschutz der Europäischen Kommission verfasst, der laut Parlament einen ersten Schritt darstellt, um "das im Anhang des Vertrags von Amsterdam aufgeführte Protokoll über den Tierschutz und das Wohlergehen der Tiere in eine integrative Herangehensweise zur Weiterentwicklung des Tierschutzes in Europa" umzusetzen. In dem Bericht, der aus der Feder des deutschen MdEPs Elisabeth Jeggle stammt, werden mit ebenso viel Nachdruck Forderungen gestellt wie im Aktionsplan Tierschutz der Europäischen Kommission. Es werden jedoch zusätzlich eine Reihe spezifischer Punkte hervorgehoben, darunter die Verfügbarkeit von Fördermitteln und die kontinuierliche Unterstützung laufender Forschungsprojekte. "Der Erfolg des Aktionsplans steht und fällt mit der Verfügbarkeit angemessener Fördermittel für Forschung in allen Bereichen", heißt es in dem Bericht. "Zur Umsetzung des Aktionsplans ist es notwendig, laufende Forschungsprojekte nach Bedarf weiterzuführen, Technologieplattformen aufrechtzuerhalten und die Forschung in den vorrangigen Themenbereichen zu stärken", heißt es weiter. "Der Übergang vom Sechsten zum Siebten Forschungsrahmenprogramm (RP7) sollte mit möglichst wenig Bürokratie verbunden sein, um den Erfolg laufender Forschungsarbeiten, die zur Umsetzung dieses Aktionsplans von entscheidender Bedeutung sind, nicht aufs Spiel zu setzen", fordern die MdEP einstimmig und verweisen in diesem Zusammenhang insbesondere auf das PredTox-Projekt, dessen Ziel es ist, die Präzision der Vorhersagen alternativer Testmethoden zu verbessern und Daten und Datenbanken bereitzustellen. Der Bericht fordert sowohl die Kommission als auch die Mitgliedstaaten auf, im Siebten Rahmenprogramm ausreichend Fördermittel für die Forschung auf dem Gebiet des Tierschutzes und des Wohlergehens aller Tiere zur Verfügung zu stellen, damit die Ziele des Aktionsplans auch tatsächlich erreicht werden können. Das Parlament begrüßte ferner die von der Kommission angekündigten Forschungsbemühungen auf dem Gebiet des Tierschutzes, merkt jedoch an, "statt nur auf die allgemeine Verbesserung des Kenntnisstands hinzuarbeiten, sollte sich die Forschung verstärkt auf die Entwicklung transparenter und leicht anwendbarer Indikatoren für die Gesundheit von Tieren konzentrieren". Auch in Bereichen wie elektronische Systeme zur Identifizierung von Tieren, Technologien zur Überwachung des Wohlbefindens von Tieren während Transporten, Zertifizierung und Kennzeichnungssysteme sowie alternative Methoden zu Tierversuchen sehen die MdEP mehr Forschungsbedarf. Was Tierschutz angeht, so begrüßten die MdEP die Bemühungen der Kommission zur Entwicklung einer Richtlinie über Versuchstiere und forderten die Kommission nachdrücklich auf, bis Ende 2006 Gesetzesvorschläge einzureichen. Die MdEP waren sich einig, dass die Richtlinie im Rahmen der vorgeschlagenen Gesetzesänderung auf Grundlagenforschung sowie auf Forschung, bei der Tierversuche zu Lehrzwecken durchgeführt werden, ausgedehnt werden sollte. Der Tierschutzverband Eurogroup for Animal Welfare zeigte sich erfreut über das Abstimmungsergebnis des Parlaments und sprach von einer "historischen" Entscheidung, die Tierschutz zu "einem wichtigen Ziel der Gemeinschaft und einer dauerhaften Verpflichtung der EU" erhebt, so Sprecher des Verbands. "Wir freuen uns sehr, dass es dem Verfasser des Berichts gelungen ist, alle Fraktionen des Europäischen Parlaments auf das Ziel der Verbesserung des Tierschutzes in der EU zu vereinen", so die Eurogroup-Vorsitzende Sonja Van Tichelen. "Das Europäische Parlament hat erkannt, dass dieses Thema Millionen von EU-Bürgern und etlichen Verbrauchern, die ethisch vertretbare Produkte fordern, sehr am Herzen liegt. Der Bericht des Parlaments und der Aktionsplan der Kommission sind abrufbar unter: http://www.europarl.europa.eu/oeil/file.jsp?id=5319032