EU-Experten fordern ein strategisches europäisches Energietechnologieprogramm
Die Hochrangige Gruppe (HRG) für Wettbewerbsfähigkeit, Energie und Umwelt der EU hat ein strategisches europäisches Energietechnologieprogramm gefordert, das sich auf Technologien konzentriert, die zu ihrer beschleunigten Nutzung erhebliche Finanzmittel erfordern. Die Forderung erfolgt in dem neu angenommenen zweiten Bericht der HRG, in dem eine Reihe von Empfehlungen dazu enthalten sind, wie Europa eine nachhaltige Energiezukunft, die durch Wettbewerbsfähigkeit, die Umwelt und Sicherheit der Versorgung angetrieben wird, sicherstellen kann. Angesichts der langen Lebensdauer von Energieinfrastrukturen und der langen Entwicklungszyklen für neue Technologien ist dieser jüngste Bericht langfristig ausgerichtet. Die HRG ist der Ansicht, dass die Finanzierungsmittel für ein europäisches Energietechnologieprogramm durch die Mitgliedstaaten, die EU und Forschungsprogramme der Industrie bereitgestellt werden sollten. Die Tätigkeiten im Rahmen des Programms könnten die Einleitung gemeinsamer Technologieinitiativen, zum Beispiel im Bereich erneuerbare Energien, im Hinblick auf die Beschaffung von Kapital für die Kofinanzierung umfangreicher Demonstrationsvorhaben umfassen. In dem Bericht wird die EU außerdem aufgefordert, die richtigen Marktbedingungen zu schaffen, um den Einsatz neuer Energietechnologien zu fördern. Er nennt Energieeffizienz als einen Bereich, in dem große Gewinne möglich sind, und weist darauf hin, dass trotz der hohen Ertragsrate "die Annahme energieeffizienter Technologien aufgrund eines schlechten Verständnisses der Vorteile, von Informationsasymmetrie und anderen Marktversagen nur langsam vorankommt". Die HRG fordert eine stärkere internationale Koordinierung der Forschungsaktivitäten und eine Stärkung der F&E-Partnerschaften mit Handelspartnerschaften. Bezüglich der Frage der Finanzierung empfiehlt die HRG, dass die Kommission die Einrichtung eines Finanzierungsprogramms zusammen mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) in Betracht zieht, das neue Instrumente zur Risiko- und Einnahmenteilung unterstützt, die vom Bankensektor, insbesondere durch die EIB, angeboten werden können. Andere Empfehlungen in dem Bericht umfassen Verbesserungen des Emissionshandelssystems, die Intensivierung der internationalen Zusammenarbeit im Bereich Klimawandel und die technologische Zusammenarbeit mit den Entwicklungsländern. Mit Blick auf die Zukunft hat die Gruppe zwei Ad-hoc-Arbeitsgruppen ins Leben gerufen, die sich mit der Analyse der Innovations- und Technologieperspektiven in energieintensiven Industriezweigen bzw. mit den Auswirkungen umweltschädigender Subventionen befassen werden.