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Neuer Bericht zu FuE und Internationalisierung

Das UK zieht die meisten ausländischen Forschungsinvestitionen in Europa an. In den kleineren EU-Mitgliedstaaten spielen die ausländischen Unternehmenseinheiten eine wesentlich größere Rolle als inländische Firmen im Bereich Forschung und Entwicklung (FuE). Dies sind einige de...

Das UK zieht die meisten ausländischen Forschungsinvestitionen in Europa an. In den kleineren EU-Mitgliedstaaten spielen die ausländischen Unternehmenseinheiten eine wesentlich größere Rolle als inländische Firmen im Bereich Forschung und Entwicklung (FuE). Dies sind einige der wichtigsten Ergebnisse eines kürzlich veröffentlichten Berichts von Eurostat, dem Statistischen Amt der EU. Die Internationalisierung spielt in vielen Branchen, unter anderem auch im Zusammenhang mit FuE, eine zentrale Rolle. Die Bestimmung des Niveaus der Internationalisierung ist jedoch schwierig, da sich die nationalen statistischen Indikatoren im Allgemeinen lediglich auf die nationalen Aktivitäten beziehen. Daher wird in der Eurostat-Veröffentlichung versucht, die Internationalisierung von FuE mit Hilfe sehr unterschiedlicher Indikatoren aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten. Einer der verwendeten Indikatoren ist die Höhe der vom Ausland finanzierten FuE-Ausgaben. Den größten Anteil an den Bruttoinlandsausgaben für FuE (GERD) hatte das Ausland in Malta, Österreich und Lettland mit mehr als 20 Prozent, während die Auslandsinvestitionen in der Slowakei und Finnland nur etwa 3 Prozent betrugen. Der absolute Wert der vom Ausland finanzierten Bruttoinlandsausgaben für FuE (einschließlich der gesamten Unternehmensausgaben) war jedoch im UK mit Abstand am höchsten. Dort beliefen sich die Auslandsinvestitionen im Jahr 2003 auf 5,8 Mrd. EUR, dicht gefolgt von Frankreich und Deutschland mit 2,9 Mrd. EUR bzw. 1,2 Mrd. EUR. Der Bericht misst den Grad der Internationalisierung von FuE auch anhand der Forschungstätigkeit ausländischer Unternehmen. Er kommt zu dem Ergebnis, dass in kleinen, offenen Volkswirtschaften ausländische Unternehmen im Allgemeinen im FuE-Bereich eine größere Rolle spielen als inländische Unternehmen. Beispielsweise beträgt der Anteil ausländischer Unternehmen an den FuE-Ausgaben des Verarbeitenden Gewerbes in Irland und Ungarn etwa 80 Prozent. In Japan hingegen liegt dieser Wert bei unter 3 Prozent. Die Internationalisierung von FuE kann auch anhand der ausländischen Beteiligung an den Patentaktivitäten gemessen werden. Laut Statistiken des Europäischen Patentamts melden Erfinder aus kleinen Ländern mit größerer Wahrscheinlichkeit gemeinsam mit Erfindern aus anderen Ländern ein Patent an. In der Slowakei galt dies für fast die Hälfte der Patentanmeldungen, in Belgien für 43,4 Prozent und in Irland für 41,9 Prozent. Patente sind tendenziell nur in großen Ländern und in Ländern, in denen die Zahl der Patentanmeldungen pro 1 Mio. Einwohner hoch ist (etwa in den Niederlanden und in den skandinavischen Ländern), eine rein "nationale Angelegenheit". Ein weiterer Hinweis auf eine zunehmend internationalisierte FuE-Basis ist die Fähigkeit der Länder, eine große Zahl von Studierenden, die die potenziellen Forscher der Zukunft sind, aufzunehmen. Auch hier liegt das UK mit Abstand vorne. Im Jahr 2004 war die Anzahl der ausländischen Studierenden an britischen Hochschulen fast neunmal so hoch wie die Anzahl der im EU-Ausland eingeschriebenen britischen Studierenden. Das andere Extrem ist Griechenland: Die Anzahl der griechischen Studierenden in anderen EU-Ländern war fast viermal so hoch wie die Anzahl der aus dem EU-Ausland stammenden Studierenden an griechischen Hochschulen.