Finnland startet Technologieprogramm für eingebettete Systeme
Die finnische Nationale Technologieagentur Tekes hat ein neues Programm für ubiquitäre Computertechnik (auch Rechnerallgegenwart) gestartet, das mit 294 Mio. EUR ausgestattet ist. Mit diesem Programm will Tekes den Beitrag des Landes zu der geplanten Gemeinsamen Technologieinitiative ARTEMIS der EU deutlich verstärken. Im Rahmen des Programms mit der Bezeichnung Ubicom, die für Ubiquitous Computing steht, sollen Technologielösungen für eingebettete Systeme entwickelt und getestet werden, die unauffällig den Alltag vereinfachen sollen. Anwendungsmöglichkeiten für diese Neuentwicklungen finden sich im Gesundheitswesen sowie im Unterhaltungs- und Umweltbereich. Nach Aussage der Tekes-Experten soll das Programm dazu beitragen, in der IKT-Branche (Informations- und Kommunikationstechnologien) die Kommerzialisierung neuer Technologien zu beschleunigen und die Forschung in diesem Bereich zu intensivieren, um dadurch die internationale Wettbewerbsfähigkeit Finnlands zu verbessern. "Inzwischen gibt es aus verschiedenen Quellen deutliche Anzeichen dafür, dass sich Ubicom weltweit zu einem strategischen Technologietrend entwickelt. Beispielsweise verfolgen Japan und Korea eine nationale Politik, in der Ubicom in den kommenden Jahren eine zentrale Rolle spielen wird", erläuterte Oiva Knuuttila, Chief Technology Advisor von Tekes. Ubiquitäre Computertechnik bzw. eingebettete Systeme gelten außerdem als einer der vorrangigen Bereiche der Europäischen Union. Die Forschungsinvestitionen der europäischen Industrie in diesem Bereich belaufen sich Schätzungen zufolge auf 15 bis 20 Mrd. EUR pro Jahr. Gegenwärtig investieren fast 50 Prozent der 100 größten europäischen Unternehmen in die Forschung im Bereich eingebettete Systeme, und die meisten der 25 größten europäischen Forschungsinvestoren setzen bei ihren Produkten und Dienstleistungen auf eingebettete Systeme. Um diesen Vorsprung aufrechtzuerhalten, hofft die Europäische Kommission auf den Start der Gemeinsamen Technologieinitiative (JTI) ARTEMIS (Advanced Research and Technology for Embedded Intelligence and Systems) in den kommenden Monaten. Durch die JTI soll die koordinierte Entwicklung von Anwendungen eingebetteter Informationstechnologie in ganz Europa gefördert werden. Finnland hat bereits seine Unterstützung für ARTEMIS zum Ausdruck gebracht, und Tekes ist der Ansicht, dass finnische Unternehmen mit dem Ubicom-Programm besser vorbereitet sein werden, um zur JTI beizutragen und aus ihr Nutzen zu ziehen. "Finnland wird seine Position in ARTEMIS auf jeden Fall verstärken, und die EU-Unterstützung wird uns in großem Umfang zugute kommen. Als Endnutzer werden wir an der Pilotphase beteiligt sein, und wir hoffen, dass die Unternehmen, die die Lösungen anwenden, dadurch ihre eigene Wettbewerbsfähigkeit verbessern können. Durch die Anwendungen erhöht sich außerdem die Lebensqualität. Die entscheidende Herausforderung ist und bleibt nun mal die Geschäftsentwicklung", so Knuuttila.
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