Fliegende Miniroboter sollen Feuerwehrleute bei ihrer lebensgefährlichen Arbeit unterstützen
Von der Löschung von Industriefeuern bis hin zum Einsatz bei Explosionen und deren Auswirkungen haben Feuerwehrleute einen der inhärent gefährlichsten Berufe der Welt. Derzeit arbeitet ein Team von Wissenschaftlern an zwei EU-finanzierten Projekten zur Entwicklung eines autonomen Schwarms von Warnrobotern zur Reduzierung der Gefahren bei der Arbeit von Feuerwehrleuten und der Suchzeiten. Diese kleinen Forschungsroboter wären das erste Team, das ein Gebäude betritt, um die Gefahren zu kartieren und die Informationen anschließend an einen menschlichen Truppleiter und eine Kontrollstation zu übermitteln. In Zusammenarbeit mit dem South Yorkshire Fire and Rescue Service und vier weiteren europäischen Organisationen leitet Dr. Jacques Penders, ein leitender Forscher an der Sheffield Hallam University, die Projekte, die auf die Entwicklung von zwei Minirobotern abzielen. Die Roboter mit der Bezeichnung "Guardians" und "Viewfinders" werden einen Durchmesser von lediglich 16 cm haben und mit mobiler Kommunikationstechnologie sowie Bord-Fernseh-/Infrarotkameras (TV/IR), Laser-Radargeräten (LADAR) und zwei Typen von Sensoren für die Erkennung giftiger Chemikalien sowie die Navigation ausgestattet sein. "Es gibt viele verborgene Gefahren bei der Feuerbekämpfung und bei Rettungsmaßnahmen wie die strukturelle Solidität von Gebäuden, oder wenn dichter Rauch den Zugangs- oder Fluchtweg der Retter verhüllt, wodurch deren Sinne ernsthaft beeinträchtigt werden können", so Dr. Penders gegenüber CORDIS-Nachrichten. "Die Guardian- und Viewfinder-Roboter werden bei der Suche und Rettung assistieren, indem sie die Kommunikationsverbindung sicherstellen und dem menschlichen Team helfen, die Sicherheit des gewählten Wegs und die am besten einzuschlagende Richtung einzuschätzen", sagte er weiter. Die Guardians würden in großen Teams von 30 Robotern arbeiten und Informationen zu giftigen Chemikalien, Feuern und menschlichen Hindernissen auf jeder ihrer Routen sammeln, die sie dann durch mobile Kommunikationstechnologien wie Wireless Local Area Network (WLAN), Bluetooth und Zigbee an die Feuerwehrleute übermitteln würden. "Es ist nicht wie in Filmen, wo sich die Retter direkt in eine Situation hineinbegeben und Opfer retten können. Als Einsatzleiter muss ich zuerst die Sicherheit meines Teams gewährleisten, um anderen zu helfen. Die Entwicklung dieser Roboter wird helfen, Zeit zu sparen und die Sicherheitslage des Einsatzes zu beurteilen. Dies ist wertvolle Zeit, die wir zur Rettung von Opfern nutzen können", sagt Neil Baugh, Leiter der Feuerwache des South Yorkshire Fire and Rescue Service. Derweil werden die Viewfinder-Roboter mit chemischen Sensoren und Infrarotkameras zur Kartierung sicherer Wege für den Rettungstrupp beim Betreten teilweise zerstörter Industriestandorte ausgestattet sein. Die Roboter, von denen immer drei gleichzeitig eingesetzt werden, werden diese Informationen über eine spezielle Schnittstelle zwischen Menschen und Robotern, die von dem Team entworfen und entwickelt wurde, an eine zentrale Nutzerstelle übermitteln. "Terrorismus und insbesondere die Bombenattentate in London haben Druck auf die Feuerwehren und Rettungsdienste in der Hinsicht ausgeübt, dass diese sich stärker mit chemischen Gefahren vertraut machen müssen. Aber es gibt eine Menge Informationen, die sie kennen müssen, obwohl ihre Vollzeitbeschäftigung doch die Bekämpfung von Feuern ist!", so Dr. Penders. "Aufgrund unserer dauerhaften Beziehung zum South Yorkshire Fire and Rescue Service können wir unterstützend tätig sein, indem wir unser Wissen an sie weitergeben." Die beiden Projekte begannen im Januar 2007 und enden voraussichtlich im Jahr 2010 mit Machbarkeitsbeweisen, welche als Ausgangspunkt für den tatsächlichen Einsatz von solchen Robotern durch Feuerwehrleute bei ihrer täglichen lebensgefährlichen Arbeit genutzt werden könnten. "In den nächsten drei Jahren werden die Techniken weiter entwickelt und an die Feuerbekämpfung angepasst. Diese fortschrittlichen Techniken schaffen Möglichkeiten, die auf den häuslichen Bereich übertragbar sind, wo Roboter blinde oder körperlich behinderte Menschen unterstützen können", so Dr. Penders.