Indien unterschreibt Abkommen mit der EU über Teilnahme am FAIR-Projekt
Indien wird ein Abkommen mit der Europäischen Union über die Teilnahme am sogenannten FAIR-Projekt (Facility for Anti-Proton and Ion Research - Beschleuniger für die Forschung mit Ionen- und Antiprotonenstrahlen) unterzeichnen, dessen Ziel die Erforschung der winzigsten Teilchen im Universum ist. Die Interessenbekundung wird am 7. Februar von beiden Parteien im Rahmen des ersten Treffens der EU-Wissenschaftsminister mit ihrem indischen Kollegen unterzeichnet. "Der Beitrag Indiens zu diesem Projekt würde sich auf 80 Mio. USD [61,5 Mio. EUR] belaufen", sagte Kapil Sibal, der indische Minister für Wissenschaft, Technologie und Erdwissenschaften. Die Gesamtkosten des Projekts betragen etwas mehr als 2 Mrd. EUR, wovon Deutschland 75 Prozent trägt. Die restlichen 25 Prozent teilen sich acht Länder, berichtet Press Trust of India. FAIR ist ein Beschleuniger, der mit internationaler Beteiligung gebaut wird und sowohl auf bestehenden als auch auf neuen technologischen Konzepten beruhen wird. Die Einrichtung, die in Darmstadt angesiedelt wird, dient der Untersuchung der Bausteine des Universums, das heißt der Materie auf Atom-, Atomkern-, Protonen- und Neutronenebene. Auf der Tagesordnung der EU-Indien-Wissenschaftsministerkonferenz stehen die Möglichkeiten zur quantitativen und qualitativen Verbesserung der wissenschaftlichen Zusammenarbeit mit Indien im Rahmen der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Europäischen Forschungsraums. Den Vorsitz führen Kapil Sibal, die deutsche Bundesministerin für Bildung und Forschung Annette Schavan sowie EU-Forschungskommissar Janez Potocnik. "Indien und die EU können im Bereich der Wissenschaft viel voneinander lernen", erklärte Kommissar Potocnik vor seiner Abreise. "Unsere Länder haben erkannt, dass unsere Menschen und ihr Wissen unsere beste Ressource sind. Wir arbeiten an wichtigen Projekten wie dem GEANT-Netz, dem Satellitensystem Galileo und an dem ITER-Fusionsenergieprojekt zusammen. Ich hoffe, dass mein Besuch und insbesondere die EU-Indien-Ministertagung den bereits gedeihlichen Beziehungen weitere Impulse verleihen werden", so der Kommissar. Zwischen 2002 und 2006 wurden mehr als 75 Projekte finanziert, an denen indische Forscher beteiligt waren. Mit dem Siebten Rahmenprogramm (RP7), das in stärkerem Maße als seine Vorläufer für internationale Partnerschaften offensteht, ergeben sich bedeutende neue Möglichkeiten. Ein Höhepunkt der Konferenz wird eine Veranstaltung sein, an der 15 Wissenschaftsikonen, drei Nobelpreisgewinner und Spitzenforscher aus Europa sowie 500 Doktoranden aus ganz Indien teilnehmen.
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