Südkorea strebt ehrgeizige Ziele in Wissenschaft und Technologie bis 2010 an
Südkorea will bis 2010 in die internationale Wissenschafts- und Technologiespitzengruppe vorstoßen. Dies kündigte das südkoreanische Ministerium für Wissenschaft und Technologie an. Das allgemeine Ziel des Landes besteht darin, bis 2025 zur siebtstärksten Wissenschafts- und Technologiemacht zu werden. Laut Ministerium ist das Land auf dem besten Weg, dies zu erreichen, und wird bis Ende 2007 bereits den zehnten Rang hinsichtlich wissenschaftlicher Wettbewerbsfähigkeit und den fünften Rang in Bezug auf technologische Kapazität belegen. Zur Umsetzung dieser Ziele wurde das Budget für Forschung und Entwicklung (F&E) des Landes in den vergangenen sechs Jahren um durchschnittlich 9,7 Prozent pro Jahr angehoben, sodass es 2006 fast drei Prozent des BIP erreichte. Die Investitionen werden in den nächsten 15 Jahren jährlich voraussichtlich im zweistelligen Bereich wachsen, wobei der Privatsektor beeindruckende 75 Prozent beisteuern wird. Diese erfolgreiche Entwicklung Südkoreas ist laut eines kürzlich veröffentlichten Berichts von Demos, einem britischen Think Tank, auf die Fülle an gut ausgebildeten Südkoreanern, eine vernetzte Gesellschaft und ein allgegenwärtiges Innovationssystem zurückzuführen. Laut dieser Studie hat Südkorea einen beeindruckenden Wandel von "abgeschiedenem Königreich" zu weltweiter Technologiemacht geschafft, und verfügt heute über die umfassendste allgegenwärtige Informationsinfrastruktur weltweit. Sowohl die Regierung als auch die Unternehmen investieren stark in F&E, einige koreanische Unternehmen investieren sogar mehr als europäische und verfolgen ehrgeizige Pläne für die Zukunft. "Zu den wichtigsten Projekten in diesem Jahr zählt die Förderung des Biotechnologie- und Nanotechnologiesektors des Landes mit über einer Billion Won [820 Mio. EUR]", so Vizewissenschaftsminister Park Young-il. Im biotechnologischen Bereich wird sich das Land auf die Hirnforschung konzentrieren und an der Verlangsamung des natürlichen Alterungsprozesses arbeiten. In Bezug auf den Nanotechnologiesektor werden die koreanischen Wissenschaftler am Fortschritt der Nanomechatronik und der Entwicklung von Nanomaterialien im Terabereich arbeiten. Ein weiterer zentraler Forschungsbereich ist der Aufbau der Atomenergieinfrastruktur des Landes. Laut Park wird Südkorea seine Arbeit am experimentellen Kernfusionsreaktor Korea Superconducting Tokamak Advanced Research (KSTAR) fortsetzen und seine Teilnahme am internationalen thermonuklearen Versuchsreaktor (ITER) ausbauen. Zudem ist die Luft- und Raumfahrt ein Bereich, in dem das Land international konkurrieren möchte. In diesem Jahr werden in Laboratorien sechs Satelliten gebaut und für Ende 2008 ist der Start eines landeseigenen Satelliten mit eigener Rakete geplant. Es sieht ganz danach aus, als ob Hallyu - die "koreanische Welle" - bald auf globaler Ebene zu spüren sein wird.
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