Japan und Euratom unterzeichnen Abkommen zur Fusionszusammenarbeit
Am 5. Februar wurde in Tokio ein Abkommen über die Bildung einer privilegierten Partnerschaft zwischen Japan und Euratom im Bereich der Fusionsforschung unterzeichnet. Dieses Abkommen ist Teil des "breiter angelegten Konzeptes" zur Fusionsforschung, das im Laufe der Verhandlungen zum Internationalen Thermonuklearen Experimentellen Reaktor, dem ITER-Projekt, genehmigt wurde. Am ITER sind die EU, die USA, Japan, Russland, Südkorea, China und Indien beteiligt. Japan und Euratom werden im Rahmen dieses Abkommens über 10 Jahre lang gemeinsam an drei Einzelprojekten arbeiten, die die Verwirklichung der Fusionsenergie beschleunigen sollen. Fusionsenergie ist eine potenziell saubere und nachhaltige Energiequelle für das 21. Jahrhundert. "Zusammen mit dem aktuellen Stand der weltweit unternommenen Fusionsforschung stellen ITER und das breiter angelegte Konzept einen großen Schritt hin zur Verwirklichung der Fusionsenergie dar", erklärte der designierte Generaldirektor der ITER-Organisation, Kaname Ikeda. Folgende drei Projekte werden in Japan durchgeführt: - Technische Validierung und Konstruktionsentwurf (EVEDA) für die Internationale Anlage zur Bestrahlung von Fusionswerkstoffen (IFMIF) Für den zukünftigen Einsatz von Fusionsenergie werden Werkstoffe benötigt, die belastbar sind und nicht über längere Zeiträume hoch radioaktiv bleiben, nachdem sie den extremen thermischen Bedingungen und der Strahlung in einem Fusionsreaktor ausgesetzt waren. Die IFMIF wird auch die Möglichkeit bieten, fortschrittliche Werkstoffe in einer Umwelt auf ihre Eignung hin zu prüfen, die der eines künftigen Fusionskraftwerks in etwa entspricht. Die technische Bewertung und der Konstruktionsentwurf sollen zu Erstellung eines detaillierten technischen Gesamtentwurfs der IFMIF beitragen. - Das Internationale Forschungszentrum für Fusionsenergie (IFERC) Dies umfasst Maßnahmen zum Versuchsreaktor DEMO, insbesondere Entwurf, Forschung und Entwicklung (FuE), Computersimulationen und ITER-Fernversuche. - Das "Satelliten"-Tokamak-Programm Der JT-60-Tokamak wird zu einem modernen supraleitenden Tokamak JT-60 SA aufgerüstet und im Rahmen dieses Abkommens als "Satelliteneinrichtung" für den ITER verwendet. Das "Satelliten"-Tokamak-Programm soll die Betriebsszenarien ausarbeiten und zur Beantwortung wichtiger physikalischer Fragen beitragen, damit ein reibungsloser Start der ITER-Versuche und der Forschungsarbeiten im Hinblick auf die DEMO-Anlage gewährleistet ist.