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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Forscher entdecken Protein, das die Reaktion des Immunsystems auf Malaria beeinflusst

Irischen und britischen Wissenschaftlern ist bei der Erforschung von Behandlungsmethoden für Malaria und andere Infektionskrankheiten ein bedeutender Durchbruch gelungen. Sie haben herausgefunden, weshalb manche Menschen anfälliger für Infektionskrankheiten sind bzw. diesen Kr...

Irischen und britischen Wissenschaftlern ist bei der Erforschung von Behandlungsmethoden für Malaria und andere Infektionskrankheiten ein bedeutender Durchbruch gelungen. Sie haben herausgefunden, weshalb manche Menschen anfälliger für Infektionskrankheiten sind bzw. diesen Krankheiten eher erliegen als andere. Die Ergebnisse der Forscher wurden in der Fachzeitschrift Nature Genetics veröffentlicht. Die Forscher haben ein Protein namens Mal entdeckt, das an der Immunreaktion beteiligt ist. Unter anderem ist von diesem Protein abhängig, ob jemand an Malaria erkrankt und wie gut der Körper sich gegen den Erreger zur Wehr setzen kann. Auch bei anderen Erkrankungen wie Tuberkulose und Lungenentzündung spielt Mal eine Rolle. Das Protein Mal funktioniert in vielerlei Hinsicht wie ein Alarmsystem des Körpers. Wird der Körper vom Malariaparasit bedroht, so docken eine Reihe von Sensoren, sogenannte toll-artige Rezeptoren (toll-like receptors - TLRs), an den Parasit an und alarmieren über das Protein Mal das Immunsystem, das dann eine Abwehrreaktion gegen den Parasiten einleitet. "Uns war bewusst, dass wir bei der Erforschung des Immunsystems einen wichtigen Schritt nach vorne gemacht hatten, und unsere jüngsten Erkenntnisse bestätigen eindeutig, dass Mal ausschlaggebend für die Fähigkeit unseres Immunsystems ist, sich gegen Infektionen wie Malaria zur Wehr zu setzen", erklärt Luke O'Neill, Forschungsleiter am Trinity College Dublin. Beim Menschen unterscheidet man zwischen zwei Arten von Mal. Der erste Typus ist der gute Typus, da er die normale Funktionsweise des Immunsystems gewährleistet. Der zweite Typus hingegen wird in zu großen Mengen ausgeschüttet und ruft so eine Überreaktion des Immunsystems hervor, die die Genesungschancen der Betroffenen verschlechtert. "Unsere Arbeit liefert ein eindringliches Beispiel dafür, wie die Zerstörung eines Schlüsselmoleküls des menschlichen Immunsystems bei einigen Patienten die Heilungschancen im Falle einer Infektionskrankheit erhöhen kann", so Adrian Hill, Forschungsleiter an der Universität Oxford. Die Forscher untersuchten mehr als 6 000 Patienten aus Gambia, Vietnam, der Türkei und dem Vereinigten Königreich, die an Malaria, Tuberkulose oder Lungenentzündung litten, und kamen zu dem Ergebnis, dass Patienten, bei denen eine Überproduktion des Mal-Proteins vorlag, ein doppelt so hohes Infektionsrisiko hatten. Manche Bevölkerungsgruppen hatten sogar ein viermal höheres Infektionsrisiko. In einem nächsten Schritt sollen Arzneimittel entwickelt werden, die am Mal-Weg einsetzen. "Wir sind sehr stolz darauf, mit unserer Arbeit einen Beitrag zur Entwicklung neuer Methoden zu leisten, mit denen sich die Zahl der Patienten, die derartigen Infektionen erliegen, reduzieren lässt", so Professor O'Neill.

Länder

Irland, Vereinigtes Königreich