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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Projekt zur Verbesserung des europäischen Trinkwassers

Auch wenn es in Europa meist als selbstverständlich angesehen wird, ist gesundes, trinkbares Wasser die wichtigste Ressource der Menschheit und unerlässlich für ihr Überleben. Aus diesem Grund will das EU-geförderte, kürzlich gestartete Projekt 'Healthy Water' (Gesundes Wass...

Auch wenn es in Europa meist als selbstverständlich angesehen wird, ist gesundes, trinkbares Wasser die wichtigste Ressource der Menschheit und unerlässlich für ihr Überleben. Aus diesem Grund will das EU-geförderte, kürzlich gestartete Projekt 'Healthy Water' (Gesundes Wasser) das Wissen über durch Wasser verursachte Krankheiten vermehren. Dieses Wissen soll anschließend in Leitlinien zur Verbesserung der Trinkwasserqualität in Europa einfließen. "Obwohl Trinkwasser in Europa allgemein gesehen als sicher betrachtet wird, nehmen wir an, dass verschmutztes Wasser mehr Krankheiten verursacht, als grundsätzlich angenommen", sagte Dr. Manfred Höfle vom Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung den CORDIS-Nachrichten. Gefördert vom Sechsten Rahmenprogramm der EU (RP6) wird das dreijährige Projekt seine Arbeit auf die Schließung zweier Lücken in unserem Wissen über die Mikroorganismen im europäischen Trinkwasser konzentrieren. "Zurzeit kann die uns zur Verfügung stehende Technologie nur E.-coli-Bakterien nachweisen", erklärt Dr. Höfle. "Deshalb arbeiten wir an der Entwicklung hochmoderner Nachweistechniken, die alle anderen Bakterien sowie Viren und Protozoen identifizieren kann, von denen man annimmt, dass sie durch Wasser übertragene Infektionen auslösen." Nach der Entwicklung eines DNA 'Aqua-Chips', der bakterielle Erreger im Wasser nachweisen kann, wollen Dr. Höfle und seine Kollegen den Chip noch weiter verfeinern, sodass er auf mehr bakterielle Krankheitserreger und sogar auf Viren anspricht. "Während Bakterien und Protozoen ihre genetischen Informationen in DNA-Molekülen speichern, tun dies viele Viren in RNA-Molekülen. Also entwickeln wir den Chip weiter, damit er beides erkennen kann", erklärte Dr. Höfle. Um herauszufinden, welche Infektionskrankheiten in Europa durch unsauberes Wasser verursacht werden, haben die Wissenschaftler des Projekts 0,5 Millionen Euro für die Durchführung einer epidemiologischen Studie zur Identifizierung der Faktoren, die eine Verbindung von Infektionen mit unsauberem Trinkwasser nahelegen, reserviert. "Bisher steht uns diese Art strukturierter Daten in Europa noch nicht zur Verfügung", sagte Dr. Höfle. "Wir glauben, wir werden hierdurch Hinweise darauf erhalten, welche Krankheitserreger wir bei der Weiterentwicklung des Chips besonders beachten sollten." Durch diese Arbeit hoffen die Projektpartner, einen Beitrag zur Qualitätsverbesserung des Trinkwassers und zur Reduzierung der durch Wasser übertragenen Krankheiten in Europa zu leisten. "Alle unsere Bemühungen zielen auf die Erhöhung der Sicherheit europäischen Trinkwassers - um wirklich 'gesundes Wasser' bereitzustellen", sagte Dr. Höfle. Die Wissenschaftler hoffen, ihre Ziele vor allem dadurch zu erreichen, dass sie die durch das Projekt gesammelten Informationen den politischen Entscheidungsträgern zur Verfügung stellen, damit sie bei der Anpassung der EU-Trinkwasserrichtlinie (DWD) berücksichtigt werden können. Die Trinkwasserrichtlinie der EU will die Gesundheit der Verbraucher in der EU schützen, indem sie sicherstellt, dass das Trinkwasser heilsam und sauber ist. Dafür hat sie Qualitätsnormen zu insgesamt 48 mikrobiologischen und chemischen Parametern festgelegt, die regelmäßig überwacht und geprüft werden müssen.

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