Bericht: Biowissenschaften in Frankreich mangelt es an Fördermitteln und solidem Management
Laut einem Bericht des französischen Rechnungshofs wird Frankreichs öffentliche Forschung im Bereich Biowissenschaften von einem Mangel an Fördermitteln, Koordination und solidem Management beeinträchtigt. Obwohl Biowissenschaften 1999 innerhalb der französischen nationalen Forschungspolitik höchste Priorität eingeräumt worden war und ein Viertel des Gesamtbudgets für Forschung und Entwicklung (F&E) der Regierung auf diesen Bereich entfällt, heißt es in dem Bericht, dieses Ziel sei im Laufe der Zeit nur unzureichend unterstützt worden und verliere kontinuierlich an Bedeutung. Während die Nationalen Gesundheitsinstitute (NIH) der USA zwischen 1998 und 2003 ihren Haushalt verdoppelt haben und das UK seine öffentlichen Fördermittel im selben Zeitraum von 36 Prozent auf 45 Prozent erhöht hat, konnte Frankreich nicht nur nicht mithalten, sondern fiel sogar zurück. Die Verfasser des Berichts empfehlen eine jährliche Analyse der Forschungsbemühungen. Der Bericht weist auch auf das Fehlen eines "soliden Managements" durch den Staat hin und hebt dabei hervor, seit 2000 habe es im Amt des französischen Forschungsministers insgesamt fünf Wechsel gegeben. Der Rechnungshof erklärt, dass ein "horizontales Management der Biowissenschaften jetzt von entscheidender Bedeutung" sei. Abschließend kritisiert der Bericht die fehlende Koordination zwischen Organisationen, Hochschulen und Stiftungen, was sich im Laufe der vergangenen Jahre durch die Entstehung von Clustern und Netzwerken noch verschlimmert hat. Der Bericht schließt mit einer Empfehlung zur Rationalisierung der Organisation des Biowissenschaftssektors.
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Frankreich