Neues EU-Projekt soll nachhaltige Schutzmethoden für Getreide entwickeln
Das jüngst gestartete EU-finanzierte Projekt ENDURE (European Network for the Durable Exploitation of CropProtection Strategies) zielt auf die Entwicklung von Schutzmaßnahmen für Getreide, die sowohl umweltfreundlich als auch wirtschaftlich praktikabel sind. Das Projekt führt 130 Forscher von 18 europäischen Organisationen zu einem Exzellenznetz zusammen, das Disziplinen wie Agronomie, Genetik, Ökologie, Ökonomie und Soziologie umfasst. Das vierjährige Projekt wird im Rahmen des Themenbereichs 'Lebensmittelqualität und -sicherheit' des Sechsten Rahmenprogramms mit 11,2 Millionen Euro gefördert. "Durch die Vereinigung von in Europa vorhandenen Qualifikationen und Wissen will ENDURE zum weltweiten Spitzenreiter bei der Entwicklung und Durchführung nachhaltiger Kontrollmethoden werden", sagt Projektkoordinator Pierre Ricci vom französischen Nationalen Institut für Agrarforschung. "Ziel ist es, die wichtigste europäische Referenzstelle in Bezug auf Getreideschutz zu werden, nicht nur für Akteure aus der Industrie, sondern auch für politische Entscheidungsträger." Im Verlauf des Projekts werden die Projektpartner die Biologie von Krankheitserregern, Schädlinge und Unkraut sowie die Herstellung von widerstandsfähigeren Getreidesorten untersuchen. Ferner werden sie sich mit der Verwendung ökologischer Mittel, der regionalen Diversifizierung von landwirtschaftlichen Ökosystemen, der Handhabung invasiver Spezies und der integrativen Verwendung von Unkraut befassen. Die Partner werden sich insbesondere auf die Entwicklung innovativer Pflanzenschutzsysteme konzentrieren. Neben der Untersuchung ihrer landwirtschaftlichen Effizienz, ihrer Umweltauswirkungen und wirtschaftlichen Faktoren werden die Forscher diese Systeme im Hinblick auf Verbraucherwahrnehmung, Vermarktungsstrategien und ordnungspolitische Maßnahmen bewerten. Das Projektkonsortium strebt eine starke Verknüpfung zu den wissenschaftlichen, industriellen, landwirtschaftlichen und politischen Ebenen sowie zu anderen Interessenvertretern an. Dies soll den Dialog zwischen diesen Gruppen über die durch das Projekt aufgezeigten Themen befördern und sicherstellen, dass die vorgeschlagenen Lösungen des Projekts in die Praxis umgesetzt werden können.