Neue wissenschaftliche Erkenntnisse veranlassen Kommission zur eingehenderen Bewertung von Haarfärbemitteln
Unter Befolgung der Ratschläge von Wissenschaftlern hat die Europäische Kommission beschlossen, eine eingehendere Bewertung von Haarfärbemitteln durchzuführen, um das Allergierisiko auf ein Minimum zu reduzieren. Den Ausschlag gab eine Warnung in einem vom Wissenschaftlichen Ausschuss "Konsumgüter" (SCCP) veröffentlichten Memorandum, in dem Testergebnisse für 46 Haarfärbemittel aufgeführt wurden. Wie die Wissenschaftler herausfanden, handelt es sich bei den Bestandteilen von Haarfärbemitteln "zu einem bemerkenswert hohen Anteil" um Hautsensibilisatoren, die allergische Reaktionen auslösen können. Von 46 Bestandteilen erwiesen sich 10 als extreme Sensibilisatoren, 13 als starke und 4 als mäßige. Haarfärbemittel erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Laut einer dänischen Studie beginnen die meisten im Alter von 16 Jahren mit dem Haarefärben. "Angesichts der Studienergebnisse und der zunehmenden Verbreitung von Haarfärbemitteln in den vergangenen Jahren ist eine eingehende Bewertung der Prävalenz von Allergien aufgrund von Haarfärbemitteln in der Bevölkerung notwendig", so der EU-Gesundheitskommissar Markos Kyprianou. Die SCCP-Studie ist Teil einer umfassenderen Sicherheitsstrategie der EU bezüglich der Bestandteile von Haarfärbemitteln. Nachdem der SCCP 2003 vor einem eventuellen Zusammenhang zwischen der regelmäßigen Anwendung von Haarfärbemitteln und erhöhtem Blasenkrebsrisiko gewarnt hatte, leitete die Kommission in Zusammenarbeit mit den Mitgliedstaaten und der Kosmetikindustrie eine Strategie ein, um die derzeitige Gesetzgebung zu verschärfen. Diese Strategie umfasst die Aufstellung einer Liste der sicheren Bestandteile von Haarfärbemitteln sowie die Untersagung aller Haarfärbemittel und -tönungen, für die dem SCCP keine Sicherheitsakte vorgelegt wurde. Auf Grundlage der neuen Untersuchungsergebnisse wird die Kommission eigenen Angaben zufolge ihre derzeitige Sicherheitsstrategie verschärfen und weitere Untersuchungen der Prävalenz von Hautallergien durchführen, die innerhalb der europäischen Bevölkerung durch Haarfärbemittel verursacht werden. Ferner wird die Kommission eigenen Angaben zufolge die Grenzwerte für hochbedenkliche Sensibilisatoren einer Prüfung unterziehen.