Prognose für Prostatakrebs schwierig
Laut einer neuen Untersuchung des Karolinska-Instituts in Schweden ist ein Test, mit dem prognostiziert wird, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass Männer mit Prostatakrebs einen tödlich verlaufenden Krebs entwickeln, weniger zuverlässig als zunächst angenommen. Männer mit lokalisiertem Prostatakrebs haben allgemein eine gute Chance, diese Krankheit selbst ohne Behandlung zu überleben. Laut früheren Untersuchungen schien es einen Zusammenhang zwischen der Geschwindigkeit des Tumorwachstums und der Geschwindigkeit, mit der die PSA-Blutwerte (prostataspezifisches Antigen) in frühen Stadien der Krankheit steigen, zu geben. Die Forscher beobachteten 267 skandinavische Männer, bei denen zwischen 1989 und 1999 Prostatakrebs diagnostiziert worden war. In den beiden ersten Jahren nach der Diagnose wurden die PSA-Werte der Patienten regelmäßig gemessen und eine PSA-Kurve erstellt. Obwohl die PSA-Ergebnisse und die Anstiegsrate mit der Entstehung bösartigen Prostatakrebses einhergingen, konnte keiner dieser Werte zuverlässig ermitteln, welche Patienten einer intensiven Behandlung bedurften, und welche nicht. Die Frage ist wichtig, da eine aggressive Behandlung von Prostatakrebs chirurgische Eingriffe und eine Strahlentherapie beinhaltet und das Risiko von Inkontinenz und einer Beeinträchtigung der sexuellen Funktion erhöhen kann. "Wir müssen bessere Methoden finden, um zwischen Patienten, bei denen ein bösartiger Prostatakrebs entsteht, und denjenigen mit einem gutartigen Verlauf der Krankheit unterscheiden zu können", erläuterte Hauptautorin Katja Fall. "Dies ist wichtig. Nicht nur, um unnötiges Leiden zu verhindern, sondern auch, um dafür zu sorgen, dass die Krankenhausressourcen denjenigen Patienten zugute kommen, die sie am dringendsten benötigen." Die von der Scandinavian Prostate Cancer Group durchgeführte Untersuchung wurde im "Journal of the National Cancer Institute" veröffentlicht.
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Schweden