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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Europaweiter Supercomputer ist der Realität einen Schritt näher gekommen

Die europäischen Forscher werden dank der neuen Initiative "Partnership for Advanced Computing in Europe" (PACE) bald Zugang zu einer international führenden Höchstleistungsrechner-Infrastruktur haben. PACE bringt die Höchstleistungsrechenzentren 15 europäischer Länder zusam...

Die europäischen Forscher werden dank der neuen Initiative "Partnership for Advanced Computing in Europe" (PACE) bald Zugang zu einer international führenden Höchstleistungsrechner-Infrastruktur haben. PACE bringt die Höchstleistungsrechenzentren 15 europäischer Länder zusammen mit dem Ziel, die europäischen Technologien in den Bereichen Wissenschaft, Technik und Höchstleistungsrechnern zu stärken. Am 17. April unterzeichneten die Partner im Rahmen einer Feier in Berlin ein Memorandum of Understanding für die neue Initiative. "Ich bin sehr froh, dass wir gemeinsam mit unseren europäischen Partnern während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft die Voraussetzungen für den Start von PACE geschaffen haben", so die Bundesforschungsministerin Dr. Annette Schavan anlässlich der Feier. "Das wissenschaftliche Rechnen mit Supercomputern bekommt damit eine europäische Dimension." "Wissenschaft und Wirtschaft brauchen Rechenleistung auf höchstem Niveau", fügte Achim Bachem vom deutschen Partner, dem Gauß-Zentrum für Supercomputing, hinzu. "In allen Naturwissenschaften sind Supercomputer zum unverzichtbaren Werkzeug geworden. Die großen Erkenntnissprünge der Zukunft sind nur noch mit Hilfe von aufwändigen Simulationen zu schaffen." PACE war eines der europäischen Infrastrukturprojekte, das in dem Bericht des Europäischen Strategieforums für Forschungsinfrastrukturen (ESFRI) vom vergangenen Oktober hervorgehoben wurde. Kerngedanke des neuen europäischen Supercomputerzentrums ist die gemeinsame Nutzung der Kapazitäten mehrerer Höchstleistungsrechner. "Es wird ein gemeinsames Netzwerk mit verschiedenen Standorten geben, die durch modernste Netztechnik miteinander verbunden sein werden", erklärte Dr. Schavan. Gemäß dem Memorandum of Understanding werden die Partner in den kommenden zwei Jahren konkrete Vorschläge dafür erstellen, wie ihre Ausrüstung und ihr Fachwissen für die Umsetzung des Projekts optimal kombiniert werden können. In der Vorbereitungsphase, die bis 2010 laufen wird, werden die notwendigen Organisationsstrukturen geschaffen und klare Leitlinien hinsichtlich der an den verschiedenen Standorten benötigten Hardware erstellt. Wenn die Infrastruktur eingerichtet ist, wird ein Peer-Review-Verfahren sicherstellen, dass nur wissenschaftliche Spitzenprojekte Zugang zu dem Höchstleistungsrechner erhalten. Die Start-Up-Kosten für das Projekt werden mit 400 Millionen Euro veranschlagt, während sich die jährlichen Kosten voraussichtlich auf rund 100 Millionen Euro belaufen werden. Der überwiegende Teil dieser Kosten soll von den an dem Projekt beteiligten Mitgliedstaaten getragen werden. Den Rest stellt die Europäische Union aus dem Siebten Rahmenprogramm bereit. Dem Projekt haben sich Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Italien, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, die Schweiz, Spanien, die Türkei und das UK angeschlossen.

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