Hübner: Europas Zukunft liegt im Wissen
Die EU-Kommissarin für Regionalpolitik Danuta Hübner griff sich einen bestimmten Satz aus der Berlin-Erklärung zur EU heraus, als ihr am 7. Mai in Bulgarien ein Ehrendoktortitel verliehen wurde. "Ein Satz der Erklärung hebt sich für mich klar ab und ist von besonderer Bedeutung für uns alle, die wir heute hier versammelt und eng in den Hochschulbereich eingebunden sind. Der Satz lautet: 'Europas Reichtum liegt im Wissen und Können seiner Menschen; dies ist der Schlüssel zu Wachstum, Beschäftigung und sozialem Zusammenhalt'", so die Kommissarin. Die Erklärung wurde anlässlich des 50. Jahrestages der Europäischen Union im März in Berlin unterzeichnet und soll die gemeinsame Zukunft der Union definieren. Von zentraler Bedeutung für die Zukunft sind Hübner zufolge Investitionen in die Bildung, um das Wissen zu stärken. Das Wissen wird es Europa nicht nur ermöglichen, mit aufstrebenden Volkswirtschaften auf der neuen, globalen Ebene zu konkurrieren, sondern auch in gewisser Weise den sozialen Zusammenhalt sichern, meint die Kommissarin. "Bildung [...] ist die einzige Möglichkeit, mit der wir einen sozialen Bruch mit einer Kategorie sogenannter 'globaler' Bürger, die die Fachkräfte der Wissenswirtschaft sind, und einer zweiten Kategorie 'lokaler' Bürger, die von den Chancen des Globalisierungsprozesses ausgeschlossen sind, vermeiden können", sagte Hübner. Europa sollte zwar in die Bildung auf allen Ebenen investieren, aber Investitionen in Hochschulen seien von vorrangiger Bedeutung, fügte sie hinzu. Wenn Wissen und Können erst einmal erworben sind, dürfen sie nicht vergeudet werden, sagte die Kommissarin ihrem Publikum. Stattdessen müssen sie umfassend und vernünftig eingesetzt werden und genutzt werden, um zuerst Ideen zu entwickeln und diese dann in neue Produkte und Dienstleistungen umzuwandeln. "Hierbei handelt es sich um komplexe Prozesse, aber kurz gesagt müssen wir ein Europa schaffen, in dem der Hochschulbereich problemlos geeignete Märkte für seine wertvolle Forschung finden kann. Wir müssen ein Europa schaffen, in dem Unternehmen über die Mittel und die Initiative verfügen, um von den Ideen und der Forschung des Hochschulbereichs zu profitieren", so Hübner. Die Kommissarin war selbst Forscherin an der Handelshochschule Warschau, bevor sie Ministerin in Polen wurde.