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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Studie zeigt: Alzheimer wirkt auf neugeborene Neuronen

Neue Forschungen eines französisch-amerikanischen Forscherteams haben gezeigt, dass die Gehirne von Mäusen mit Alzheimer neue Hirnzellen zwar produzieren können, aber dass die Überlebensdauer dieser Zellen extrem kurz ist. Die Gehirne von Alzheimerpatienten weisen Ablagerung...

Neue Forschungen eines französisch-amerikanischen Forscherteams haben gezeigt, dass die Gehirne von Mäusen mit Alzheimer neue Hirnzellen zwar produzieren können, aber dass die Überlebensdauer dieser Zellen extrem kurz ist. Die Gehirne von Alzheimerpatienten weisen Ablagerungen einer unlöslichen Form von Molekülen mit den Namen Amyloid-Beta-Peptid auf. Dieses Peptid hat neurotoxische Eigenschaften und führt zu einem Verlust von Neuronen im gesamten Gehirn, besonders aber in den für das Lernen und Erinnern zuständigen Teilen des Gehirns, dem Hippocampus. Eines der verbreitetsten Symptome der Krankheit ist der Verlust des Kurzzeitgedächtnisses. Wissenschaftler haben kürzlich entdeckt, dass der Hippocampus im Laufe unseres Lebens neue Hirnzellen produziert. In dieser Forschungsarbeit haben Forscher Mäuse mit Alzheimer untersucht, um zu sehen, was mit diesen neuen Hirnzellen geschieht. Sie fanden heraus, dass, obwohl die Produktion und das kurzfristige Überleben dieser neugeborenen Neuronen im Hippocampus durch das Peptid nicht beeinträchtigt wurden, das Überleben dieser Zellen bei den Mäusen vier Wochen später dramatisch verkürzt war. Dabei entstanden viele Amyloid-Ablagerungen, wie sie bei einem Menschen mit Alzheimer im Spätstadium zu finden sind. Der Verlust von Neuronen im Gehirn von Alzheimerpatienten kann schon während der frühen Phase der Krankheit erkannt werden, wenn Symptome wie die kognitive Beeinträchtigung noch nicht sichtbar sind. Aufgrund der Tatsache, dass das Problem scheinbar auf das geringe Überleben der Gehirnzellen zurückzuführen ist, nimmt man an, dass Strategien zur Unterstützung des Überlebens von Gehirnzellen, beispielsweise die Stimulierung durch das Umfeld oder körperliche Betätigung, bei der Verlangsamung der kognitiven Beeinträchtigung, die für dies Krankheit charakteristisch ist, helfen könnten. Der nächste Schritt für die Forscher wird sein, genau zu bestimmen, was diese neugeborenen Neuronen daran hindert, sich zu reifen und funktionsfähigen Neuronen zu entwickeln. Über 25 Millionen Menschen leiden weltweit unter Alzheimer; es ist die Hauptursache für Demenz bei Erwachsenen. Die von Wissenschaftlern des französischen Nationalen Forschungszentrums geleitete Forschungsarbeit wurde im Journal of Neuroscience veröffentlicht.

Länder

Frankreich, Vereinigte Staaten

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