Patienteneigene Stammzellen reparieren gebrochene Herzen
In einem weltweit erstmaligen Versuch wollen Chirurgen aus dem Vereinigten Königreich die Stammzellen aus dem Knochenmark der Patienten selber einsetzen, um die Folgeschäden von Herzinfarkten zu reparieren. Bei einem Herzinfarkt wird, in der Regel aufgrund von mit Fett verstopften Arterien, die Blutzufuhr zu Teilen des Herzmuskels unterbrochen. Zellen des betroffenen Teils des Herzens sterben ab. Es bleibt eine Narbe, die die Pumpfunktion des Herzens einschränkt. Derzeit wird der Blutfluss zum Herzmuskel durch Bypass- oder angioplatische Operationen wiederhergestellt, aber diese Techniken stellen nicht die Funktionsfähigkeit des geschädigten Teils wieder her. "Die heutigen Behandlungen zielen darauf ab, den Patienten mit einem Herzen am Leben zu erhalten, dass weniger effizient arbeitet als vor dem Infarkt", erklärt Dr. Raimondo Ascione, beratender Herzchirurg and er Universität Bristol. "Bei der Herztherapie mit Stammzellen soll das beschädigte Herz repariert werden, da durch sie das beschädigte Gewebe ersetzt werden kann." Bei dem Versuch wird 60 Patienten Knochenmark entnommen, bevor sie einer Bypass-Operation unterzogen werden. Während der Herzoperation werden die Chirurgen mit einer erprobten und getesteten Technik Stammzellen des Knochenmarks in das Herz des Patienten injizieren. Um die Wirkung der Stammzellentherapie zu überprüfen, wird nur der Hälfte der Patienten Stammzellen injiziert; die andere Hälfte erhält ein Placebo. Weder die Patienten, noch die Chirurgen werden wissen, wer Stammzellen und wer das Placebo erhält. "Wir haben einen sehr vielversprechenden Stammzellentyp aus dem eigenen Knochenmark des Patienten für die Durchführung ausgewählt", sagt Dr. Ascione. "Durch diesen Ansatz wird das Risiko einer Abstoßung oder Infektion vermieden. Auch werden so ethische Fragestellungen, die bei einem Einsatz embryonaler oder fötaler Stammzellen aufkommen würden, umgangen." "Wir hoffen, dass uns das Projekt aus Bristol Informationen liefern wird, die uns einen Schritt näher zu dem Moment bringen werden, an dem wir in der Lage sein werden, Stammzellen routinemäßig für die Reparatur beschädigter Herzen einzusetzen", fügt Professor Jeremy Pearson von der britischen Herzstiftung, die die Forschungsarbeit finanziert, hinzu.
Länder
Vereinigtes Königreich