Experten: Nanotechnologien sind Schlüssel zu polnischem Wirtschaftserfolg
Laut der neuen polnischen Forschungs- und Entwicklungsstrategie für den Nano-Bereich wird Polens Stellung in der globalen, von Wettbewerb geprägten Wirtschaft in entscheidendem Maße von Nanowissenschaften und Nanotechnologien abhängen. "Nanowissenschaften und Nanotechnologien werden in den kommenden 20 Jahren der wichtigste Faktor der wirtschaftlichen Entwicklung sein", prognostiziert der Interdisziplinäre Ausschuss für Nanowissenschaft und Nanotechnologie. Voraussetzung für die Erreichung der Strategieziele, so das Gremium weiter, seien "ein multidisziplinärer Ansatz sowie die Zusammenarbeit von Regierung, Wissenschaftsinstitutionen und Industrie". Den 14 Experten des Gremiums zufolge wurde in Polen bereits eine solide Basis für die Entwicklung der Nanowissenschaften und Nanotechnologien gelegt, vor allem in den Bereichen Nano-Werkstoffe und -Verbundstoffe und nanoskalige Phänomene und Prozesse. Der Ausschuss fordert weitere Unterstützung für diese Bereiche, aber auch für Forschung zu Nanostrukturen, nanoskaligen Geräten, Nanoanalyse und Nanometrologie sowie für nanotechnologische Produktionsprozesse und Geräte. Diese Prioritäten stünden im Einklang mit den europäischen Prioritäten, so der Ausschuss. Die Autoren des Berichts weisen darauf hin, dass international wettbewerbsfähige Spitzenforschung in diesen Bereichen eine Voraussetzung für die erfolgreiche Entwicklung der polnischen Nanowissenschaften und Nanotechnologien ist, aber auch für die Ankurbelung von Innovationen in der polnischen Wirtschaft allgemein. Spitzenforschung braucht Spitzenkräfte, und die Experten bezeichnen Fachkräfte daher als "anerkannte Grundlage der Strategie". Unter anderem sollen Stipendien für die besten Studenten und Postgraduierten, finanzielle Unterstützung sowie Seminare in englischer Sprache dafür sorgen, dass Polen ein attraktiver Standort für führende Nanotechnologieexperten wird. Die Experten schlagen darüber hinaus die Einführung besonderer Zuschüsse für Nachwuchsforscher vor und empfehlen, Nanowissenschaften stärker in Hochschullehrpläne zu integrieren. Weitere Empfehlungen des Berichts umfassen die Einrichtung eines virtuellen Netzwerks der Institute, die im Bereich Nanotechnologien aktiv sind, sowie höhere Investitionen in die Infrastruktur. Auch die Bedeutung einer stärkeren Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie wird hervorgehoben. Hier zielen die Vorschläge auf die Entwicklung einer Datenbank ab, die permanent aktualisierte Informationen über die Bedürfnisse der Industrie bietet. Des Weiteren wird eine "radikale" Verbesserung des Patentsystems gefordert. Auch die gesellschaftliche Dimension der Nanowissenschaft wird angesprochen: Den Experten zufolge sollte "Polen in den europäischen wissenschaftlichen Gremien zu Verbrauchersicherheit, öffentlicher Gesundheit, Umweltschutz und Ethik vertreten sein". Auch eine Informationskampagne zu den Chancen und Gefahren der Nanotechnologie-Entwicklung sollte ins Leben gerufen werden. Mit Blick auf die Zukunft empfiehlt der Ausschuss die regelmäßige Überprüfung der Strategie, damit sie die neuen wirtschaftlichen Herausforderungen und die sich ändernden gesellschaftlichen Bedingungen widerspiegelt. "Die Umsetzung der Strategie", so das Fazit der Experten, "soll zur Schaffung einer fortschrittlichen und wissensbasierten Gesellschaft beitragen und sicherstellen, dass Polen eine führende Position unter den Ländern einnimmt, die auf globalem Niveau in Nanowissenschaften investieren und mit der Anwendung von Nanotechnologie-Lösungen einen bedeutenden wirtschaftlichen Nutzen schaffen".
Länder
Polen