Neue Versuche auf der Suche nach dem besten Weg zur Bekämpfung von schwerer Malaria bei Kindern
Kinder, die unter schwerer Malaria leiden, sollen von neuen klinischen Versuchen profitieren, die die Wirkungskraft zweier unterschiedlicher Behandlungsmethoden vergleichen. Die Partnerschaft für klinische Versuche zwischen europäischen Ländern und Entwicklungsländern EDCTP (European and Developing Countries Clinical Trials Partnership), teilweise finanziert unter dem Sechsten Rahmenprogramm der EU (RP6), stellt 5,3 Millionen Euro für den Versuch zur Verfügung, der in Gabun und Malawi durchgeführt wird. Derzeit werden Kinder, die unter schwerer Malaria leiden, intravenös mit Chinin behandelt. Allerdings wird diese Therapie schlecht vertragen und bringt eine Reihe Nebenwirkungen mit sich. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt bereits bei Erwachsenen in Gebieten mit geringem Übertragungsrisiko mit schwerer Malaria auf Artemisinin aufbauende Behandlungen, wie beispielsweise die intravenöse Gabe von Artesunat. Jedoch gibt es bisher nur wenig Informationen über die Wirkung dieser Medikamente bei Kindern mit Malaria, die in Regionen mit hohem Übertragungsrisiko wie zum Beispiel Afrika leben. Das erste Ziel der Studie ist es, mehr Informationen über die Wirkung, die Sicherheit und die Verträglichkeit einer intravenösen Verabreichung von Artesunat bei Kindern mit schwerer Malaria zu erhalten, um zu sehen, ob es Chinin ersetzen könnte. Die Forscher hoffen außerdem, die Dosierung der intravenösen Artesunatbehandlung von fünf auf drei Injektionen verringern zu können. "Wenn wir eine verbesserte Wirkung und/oder Sicherheit sowie Verträglichkeit der neuen Artesunatbehandlung bei Kindern in Afrika zeigen können, wird es wahrscheinlich eine Veränderung bei der Strategie für die Behandlung von schwerer Malaria dieser Zielgruppe geben", sagte Dr. J Carl Craft, Chefwissenschaftler des Medicines for Malaria Venture (MMV), das die Versuche unterstützt. "Artesunat i.v. hat das Potenzial, unzählige junge Leben zu retten." "Der vernünftigste und wirksamste Weg zur Bekämpfung eines so ernsthaften Problems wie Malaria in Afrika ist, alle verfügbaren Ressourcen zu kombinieren", fügte Professor Charles Mgone, Geschäftsführer von EDCTP, hinzu. "In Zusammenarbeit mit MMV unterstützt EDCTP diese Partnerschaft zwischen europäischen und afrikanischen Wissenschaftlern, um eine sichere, bezahlbare und verfügbare Behandlung von Malaria bei Kindern zu finden." Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation ist Malaria der Hauptgrund für die Kindersterblichkeit in Afrika: jeder fünfte Todesfall bei Kindern in Afrika ist auf diese Krankheit zurückzuführen.
Länder
Gabun, Malawi