CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Article Category

Inhalt archiviert am 2023-03-02

Article available in the following languages:

EU und CEA starten Forschungsplattform für nachhaltige Kernenergie

Die Kernenergie hat sich einen Platz im kohlenstoffarmen Energiemix der EU geschaffen, nachdem ein neues Forum über Kernenergieforschung von der Europäischen Kommission und der französischen Atomenergiebehörde (CEA) ins Leben gerufen wurde. Die Technologieplattform für nachh...

Die Kernenergie hat sich einen Platz im kohlenstoffarmen Energiemix der EU geschaffen, nachdem ein neues Forum über Kernenergieforschung von der Europäischen Kommission und der französischen Atomenergiebehörde (CEA) ins Leben gerufen wurde. Die Technologieplattform für nachhaltige Kernenergie soll Forscher und Industrie zur Festlegung einer strategischen Forschungsagenda (SRA) und einer Einführungsstrategie zusammenführen, um Europas Führungsposition in diesem zentralen Sektor zu festigen. Europa verfügt derzeit über die größte Atomindustrie der Welt: ein Drittel des Strom stammt aus Kernkraftwerken. Bei einem Energieverbrauch, der sich zwischen 2000 und 2050 wahrscheinlich verdoppeln wird, wird Kernenergie auch weiterhin eine Schlüsselrolle in künftigen kohlenstoffarmen Energiesystemen spielen. Auf dem Treffen der Interessenvertreter in Brüssel am 21. September, wo die neue Europäische Technologieplattform offiziell eingeführt wurde, wurde ein strategischer Bericht über die Entwicklung des Sektors vorgestellt. Das Hauptziel der ETP soll die Entwicklung eines vollständig integrierten Ansatzes für die Kernenergieforschung in Europa sein. "Für die Länder, die sich für die Kernenergie entscheiden, wird sie ein sehr wichtiger Teil der Lösung des Problems der Versorgungssicherheit und der Treibhausgasemissionen sein", sagte EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung Janez Potocnik auf der Veranstaltung. "Wir haben in jedem Fall zwei wichtige Aufgaben: wir müssen die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit der Kernenergie sicherstellen und, was noch wichtiger ist, die Kernenergie so umweltneutral wie möglich machen, auch im Hinblick auf das Erbe, das wir künftigen Generationen hinterlassen", fügte Potocnik hinzu. Forschung, Entwicklung (R&D) und Innovation werden Europas Werkzeuge sein, um diese Belange zu bewältigen, sagte der Kommissar. Studien sollen sich mit einer maßgeblichen Reduktion nuklearer Abfälle sowie mit zuverlässigen Methoden für Recycling und Lagerung befassen. Die europäische Technologieplattform vereint alle Akteure im Kernenergiebereich, die ihre Vorstellungen, wie die Branche sich kurz-, mittel- und langfristig entwickeln soll, einbringen und den dafür erforderlichen Forschungsbedarf benennen sollen. Die Plattform wird die Europäische Kommission und die Regierungen der Mitgliedstaaten fachlich beraten und Empfehlungen aussprechen und so dazu beitragen, EU-weit Prioritäten festzulegen und die Anstrengungen und Finanzmittel auf diese zu konzentrieren. Auf diese Weise hofft die EU, dass nicht nur die wissenschaftliche Basis in Europa gestärkt, sondern auch der Dialog über zentrale Themen wie Abfallentsorgung, Sicherheit und Schutz der Bevölkerung vor radiologischen Gefahren gefördert werde. Dies ist von entscheidender Bedeutung, damit die breite Öffentlichkeit die Gewissheit erhält, dass diese Themen angemessen behandelt werden. Zu den Partnern der Plattform gehört die französischen Atomenergiebehörde, CEA, die auf eine lange Geschichte in der Kernforschung zurückblickt und an der Spitze der technologischen Entwicklung in diesem Bereich steht, da sie bereits an Kernreaktoren der vierten Generation arbeitet. Den Worten ihres Generaldirektors Alain Bugat nach würde die CEA gerne eine führende und kooperative Rolle in der Plattform spielen. "Die CEA wäre gerne der große Bruder in der Technologieplattform über Kernenergieforschung. Der zentrale Gedanke hinter der Plattform sind die gemeinsame Nutzung der Infrastruktur, bahnbrechende Forschungen für künftige Kernreaktoren und Antworten auf die Bedürfnisse unserer industriellen Partner", sagte Bugat den CORDIS-Nachrichten. Die Plattform ist Teil des Europäischen Strategieplans für Energietechnologie (Strategic Energy Technology Plan, SET-Plan), mit dem europäische FuE-Bemühungen für kohlenstoffarme Technologien gefördert werden. Er soll bis Ende 2007 bekannt gegeben werden.

Verwandte Artikel