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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Gesundheitsfürsorge in die Wohnungen der Menschen bringen: das NUADU-Projekt

Ein virtuelles Krankenhaus und ein Heim für "betreutes Wohnen", die ein Informations- und Kommunikationstechnologie-System (IKT) nutzen, sind nur zwei von fünf Pilotsites, die im Rahmen des Projekts NUADU geplant sind. Das Grundziel, das den Pilotsites gemeinsam ist, ist die V...

Ein virtuelles Krankenhaus und ein Heim für "betreutes Wohnen", die ein Informations- und Kommunikationstechnologie-System (IKT) nutzen, sind nur zwei von fünf Pilotsites, die im Rahmen des Projekts NUADU geplant sind. Das Grundziel, das den Pilotsites gemeinsam ist, ist die Verbesserung der langfristigen Gesundheitsfürsorge und des Wohlergehens durch vernetzte IKT-Dienstleistungen. Die Anwendungen und Systeme werden im alltäglichen Leben getestet. Die Universität Sannio in Italien ist einer von 20 Partnern aus fünf europäischen Ländern, die sich mit den technischen Herausforderungen der vernetzen Gesundheitsfürsorge befassen. In Kooperation mit zwei italienischen Krankenhäusern in der Region Campania und dem italienischen IT-Unternehmen AtosOrigin versuchen die Hochschulforscher ein Sensorensystem zu entwickeln, das Patienten in deren Wohnung überwachen kann. Da Erkrankungen des Kreislaufsystems für 42% der Todesfälle in Italien verantwortlich sind, konzentrieren sich die Wissenschaftler und Entwickler auf Sensoren zur Überwachung von Herzfrequenz und Blutdruck des Patienten, berücksichtigen aber auch die Umgebung des Patienten. Das bedeutet, dass die Systeme beurteilen können, ob die Herzfrequenz aufgrund einer Unregelmäßigkeit des Kreislaufs steigt, oder schlicht, weil der Patient gerade rennt, erklärt Eugenio Zimeo von der Universität Sannio den CORDIS-Nachrichten. Seinen Angaben zufolge wird das virtuelle Krankenhaus im Laufe des Jahres 2008 die Testphase erreichen. Bis dahin geht das Team einige große Herausforderungen an, sagt Dr. Zimeo. "Aus technologische Sicht sind das Herausforderungen bezüglich der Sensoren, deren Größe und ihrer Fähigkeit, brauchbare Daten zu erhalten. Aus wissenschaftlicher Sicht besteht die wichtigste Aufgabe darin, die unterschiedlichen Informationen, die vom Körper des Patienten und von seiner Umgebung kommen, miteinander in Beziehung zu setzten." NUADU und seine Pilotsites, die am 18. und 19. Oktober auf dem jährlichen ITEA 2-Symposium (Information Technology for European Advancement) vorgestellt wurden, wollen durchgehende ("end-to-end") Systeme entwickeln. Dazu gehört die Entwicklung von Sensoren- und Aktuatorennetzen, die die Daten sowohl vom Körper als auch von der Umgebung erfassen. Ein zweiter Interessensbereich liegt in der Schaffung mobiler und zu Hause stationierter Netzknoten - den eigentlichen Schnittstellen, die Sensorennetze über PCs, Mobiltelefone oder PDAs mit den Diensten verbinden. Der dritte Bereich ist eine netzwerkbasierte Serviceplattform, die Datenbanken, Abrechnung, Autorisierung und Authentifizierung mit einschließt. "Die benutzten Daten werden sehr privater und sensibler Natur sein, und die Qualität der erforderlichen Daten stellt ziemlich hohe Ansprüche an das Netzwerk und die genutzten Dienste; beispielsweise die Art der Daten, die Ärzte bei der Fernüberwachung von Patientenherzen benötigen", erklärt der Projektleiter Ian McClelland von Philips Applied Technologies. McClelland nimmt an, dass einige der im Rahmen von NUADU entwickelten Anwendungen im Zeitraum 2009/2010 auf den Markt kommen könnten, kurz nach Abschluss des Projekts selber. Es gäbe viele Elemente, die in diesen Pilotsites eingebettet sind, bei denen die Technologien ziemlich fortgeschritten sind und viel schneller umgesetzt werden könnten, aber nicht als komplettes System, fügt er hinzu. Am NUADU-Projekt sind Unternehmen und Hochschulen aus Finnland, Frankreich, Italien, den Niederlanden und Spanien beteiligt. Es wird teilweise durch das ITEA-Programm, einem EUREKA-Cluster, finanziert. Seit seiner Gründung im Jahr 1999 widmet sich das achtjährige, strategische gesamteuropäische ITEA-Programm der Koordination vorwettbewerblicher Forschung und Entwicklung zu eingebetteter und verteilter Software. Die Aufgabe von ITEA besteht in der Verknüpfung von Finanzierung, Technologie und Softwareentwicklung auf europäischer Ebene. Allein dieses Jahr werden 45 Projekte unter der Ägide von ITEA 2 ausgeführt, die zusammen ein Investitionsvolumen von 740 Millionen Euro haben.

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