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EWS fordert mehr und bessere Forschung zu medizinischen Bildgebungsverfahren

Die Europäische Wissenschaftsstiftung (EWS) hat zu einer größeren Zusammenarbeit in Europa für Forschung zu medizinischen Bildgebungsverfahren aufgerufen. In ihrer Lagebesprechung zur Forschungsstrategie am 22. Oktober erklärt die Europäische Wissenschaftsstiftung (EWS), das...

Die Europäische Wissenschaftsstiftung (EWS) hat zu einer größeren Zusammenarbeit in Europa für Forschung zu medizinischen Bildgebungsverfahren aufgerufen. In ihrer Lagebesprechung zur Forschungsstrategie am 22. Oktober erklärt die Europäische Wissenschaftsstiftung (EWS), dass die Forschung zu medizinischen Bildgebungsverfahren in Europa zersplittert sei. Eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Ärzten, Wissenschaftlern und der Industrie sei notwendig, wenn Europa sein volles Potenzial im Hinblick auf neue technologische Entwicklungen entfalten und in diesem Bereich global wettbewerbsfähig bleiben soll. Medizinische Bildgebungsverfahren gehören zu den Bereichen in der Medizin, die sich äußerst schnell weiterentwickeln, sowohl in der klinischen Umgebung in den Krankenhäusern als auch in Forschung und Entwicklung (FuE). Experten zufolge tragen sie erheblich zur Vorsorgemedizin und Frühdiagnostik bei, während neue Bildgebungstechnologien zu einer verbesserten und kosteneffizienten Gesundheitsfürsorge führen könnten. Der medizinischen Sparte des EWS, dem European Medical Research Councils (EMRC), zufolge muss Forschung stärker im Verbund durchgeführt werden, als es bis jetzt der Fall ist, um aus diesen wissenschaftlichen Erkenntnissen den maximalen Nutzen zu ziehen. Außerdem sollten große interdisziplinäre Forschungsgruppen mit einem Zugang zu langfristiger Finanzierung aufgebaut werden. "Um Europas Position in diesem wahrhaft globalen wissenschaftlichen Bereich zu stärken, wurde eine erhöhte Zusammenarbeit besonders betont, insbesondere zwischen verschiedenen Universitäten, zwischen Bildgebungsspezialisten und Ärzten, zwischen Hochschulen und Industrie sowie zwischen verschiedenen Bildgebungsmodalitäten", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von Liselotte Hojgaard, Vorsitzende des EMRC, und John Marks, Geschäftsführer der EWS. "Die Etablierung interdisziplinärer Forschungsgruppen, die einen angemessenen Umfang besitzen und Zugriff auf langfristige Finanzierung haben, ist eine Voraussetzung, um die weitere Entwicklung dieses Forschungsbereichs in Europa zu unterstützen", fügen sie hinzu. Schließlich ruft die EWS zu einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Industrie auf, um Finanzmittel besser anziehen zu können und die Ausnutzung der Synergien in Forschung und Entwicklung zu gewährleisten. Weiterhin sollen die Hochschulen eine Führungsrolle bei der Bestimmung der Forschungsaktivitäten einnehmen, aufbauend auf dem doppelten Ziel eines verbesserten Ergebnisses für den Patienten und einer kosteneffizienten Gesundheitsfürsorge. "Langfristig soll dieser Ansatz auch der Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Sektors für medizinische Bildgebungsverfahren zugutekommen, da man sich auf FuE konzentriert, welche die Bedürfnisse von Patienten und Ärzten berücksichtigt und eine benutzerfreundliche Ausrüstung anregt, die auf eine kosteneffiziente Gesundheitsfürsorge zugeschnitten ist", heißt es in dem Strategiepapier "Medical Imaging for Improved Patient Care" (Medizinische Bildgebungsverfahren für eine verbesserte Patientenpflege). Die Veröffentlichung dieses Papiers fällt mit der erwarteten Verschiebung der EU-Richtlinie zu physikalischen Arbeitsstoffen zusammen, die enge Grenzwerte hinsichtlich der Belastung durch elektromagnetische Felder von medizinischen Bildgebungsgeräten ab April 2008 festgelegt hätte. Von der Europäischen Kommission wird erwartet, dass sie die Einführung der Richtlinie um weitere vier Jahre verschieben wird, da weitere wissenschaftliche Bewertungen der neusten Forschungen auf diesem Gebiet noch anhängig sind.