Hochschulen und privates Beteiligungskapital: eine einträgliche Verbindung
Wie der britische Minister für Wissenschaft und Innovation Ian Pearson betonte, könne privates Beteiligungskapital im Vereinigten Königreich die Umsetzung wissenschaftlicher und technologischer Fortschritte in neue Produkte beschleunigen und sei in der Vergangenheit ungerechtfertigterweise misstrauisch beäugt worden. Privates Beteiligungskapital sei in der britischen Volkswirtschaft eine schier unerschöpfliche Quelle kreativer Schaffenskraft und bilde die Grundlage für den Wettbewerbsvorteil Großbritanniens, so Pearson. Aufgrund der zahlreichen im Vereinigten Königreich vorhandenen Quellen für Wagniskapital nimmt das Land in diesem Bereich eine Spitzenposition ein. "Privates Beteiligungskapital ist ein wesentlicher Bestandteil und treibende Kraft des innovativen Umfelds im Vereinigten Königreich. In der Vergangenheit wurde es oftmals ungerechtfertigterweise verunglimpft, vor allem von Leuten mit wohlbegründeten Interessen [...]. Die Regierung allerdings hat die Wagniskapitalbranche stets unterstützt, und wir müssen sie weiter fördern, weil sie in unserem Land für positive wirtschaftliche Veränderungen sorgt. So stellt Wagniskapital etwa für neu entstehende Unternehmen in den Sektoren Technologie und Biotechnologie eine wichtige Finanzierungsquelle dar und ebnet ihnen den Weg an die Spitze", so der Minister. In seiner Ansprache vor Vertretern der Private-Equity- und Wagniskapitalbranche am 29. Oktober in London kam Pearson auch auf die besondere Rolle von Hochschulen zu sprechen. Die an Hochschulen durchgeführte praktische Forschung könne Unternehmen bei der Steigerung ihrer Effizienz und ihrer Produktivität unterstützen. Auch Hochschulen haben dies bereits erkannt. In den Jahren 2006 und 2007 erzielten Hochschulen 595 Mio. GBP (849 Mio. EUR) durch gemeinsame Forschung und 236 Mio. GBP (337 Mio. EUR) mit Beratungsdiensten. Im selben Zeitraum sind 187 neue Spin-Off-Unternehmen entstanden, sodass die Zahl der Spin-Off-Unternehmen von britischen Hochschulen, die seit über drei Jahren bestehen, inzwischen bei knapp 700 liegt. In den vergangenen zwei Jahren wurden sieben dieser Unternehmen für zwei Mrd. GBP (2,85 Mrd. EUR) übernommen, und auch geistiges Eigentum verschaffte dem Hochschulsektor beträchtliche Einnahmen. "Um im globalen wirtschaftlichen Wettbewerb Schritt zu halten, kommt es nicht nur auf die britischen Unternehmen, sondern auch auf die Hochschulen des Landes an. Gleichzeitig müssen wir stärker zusammenarbeiten, um im Hochschulbereich starke internationale Beziehungen mit den USA, China und Indien aufzubauen, die internationale Zusammenarbeit zwischen Unternehmen zu fördern und engere Verbindungen zwischen britischen Hochschulen und Unternehmen jeder Größenordnung zu schaffen", so Pearson abschließend.
Länder
Vereinigtes Königreich