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Internationale Partnerschaft zum Emissionsrechtehandel in Lissabon ins Leben gerufen

Mit einer politischen Erklärung von einer Koalition, gebildet von EU-Mitgliedstaaten, der Europäischen Kommission, US-Bundesstaaten und kanadischen Provinzen sowie von Neuseeland und Norwegen, wurde am 29. Oktober die internationale Partnerschaft zum Emissionsrechtehandel ICAP...

Mit einer politischen Erklärung von einer Koalition, gebildet von EU-Mitgliedstaaten, der Europäischen Kommission, US-Bundesstaaten und kanadischen Provinzen sowie von Neuseeland und Norwegen, wurde am 29. Oktober die internationale Partnerschaft zum Emissionsrechtehandel ICAP (International Carbon Action Partnership) ins Leben gerufen. Die Partnerschaft wird Regierungen und öffentliche Behörden zusammenführen, die einen Markt für Emissionsrechte entwickeln oder umsetzen. Eine zentrale Komponente ihrer Maßnahmen wird die Entwicklung gemeinsamer Forschungsaktivitäten sein, der Hauptschwerpunkt wird allerdings auf besten Praktiken im Handel mit Emissionsrechten liegen. ICAP wird gemeinsame Positionen anregen und gleichzeitig die Fähigkeit der Partner fördern, sich zur Ausweitung des globalen Kohlenstoffmarkts und zur Vermeidung von Lücken im System zu vernetzen. Die Partnerschaft wird auch Preisanreize für die Entwicklung und den Einsatz innovativer, sauberer Technologien schaffen und private Investoren ermutigen, sich für kohlenstoffarme Projekte und Technologien zu entscheiden. Die Erklärung erkennt die dringende Notwendigkeit für Maßnahmen zur Kontrolle des Klimawandels an und fügt hinzu: "Das Risiko, das der Klimawandel darstellt, kann durch sofortige, ehrgeizige und umfassende Maßnahmen minimiert werden [...]. Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen sind wesentlich günstiger als die potenziellen katastrophalen Folgen von Untätigkeit; und sofortige Maßnahmen sind billiger als der Aufschub unserer Reaktionen." In einer Videobotschaft sagte der britische Premierminister Gordon Brown: "Die Bildung der International Carbon Action Partnership ist ein wahrhaft bedeutender Schritt nach vorn in den globalen Bemühungen gegen den Klimawandel. Der Aufbau eines globalen Kohlenstoffmarkts ist meiner Meinung nach von grundlegender Bedeutung für die Verminderung des Ausstoßes an Treibhausgasen bei gleichzeitigem Wachstum und Florieren der Wirtschaft." Kommissionspräsident José Manuel Barroso sagte, dass der Start von ICAP ein klares Signal für andere Länder aussendet, nur einen Monat vor der UN-Klimakonferenz in Bali. "Wir werden sagen, dass Regierungschefs der Industrienationen, Führer mit Visionen, zusammenarbeiten können, um Treibhausgasemissionen zu reduzieren; dass sie die Werkzeuge, die so wichtig sind, wenn wir bei der Bewältigung der größten Herausforderung unserer Generation erfolgreich sein wollen, zu Hause und weltweit einrichten können." Barroso erinnerte sein Publikum daran, dass es das Ziel der EU ist, Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2050 um mindestens 50% der Werte von 1990 zu senken. "Die Industrieländer haben eine besondere Verantwortung, die Führung bei der Verringerung der Emissionen zu übernehmen und eine umfassende, globale Vereinbarung zu zukünftigen Klimamaßnahmen voranzutreiben", sagte er. Der Kommissionspräsident schloss seine Ansprache mit der Einladung an alle ICAP-Partner, sich 2008 in Brüssel wieder zusammenzufinden.