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Potocnik skizziert Maßnahmen für Nanotechnologieforschung in Europa

EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung Janez Potocnik hat den privaten Sektor aufgerufen, seine Investitionen in Nanotechnologieforschung zu erhöhen, um Europas Spitzenposition in diesem Bereich weiter auszubauen. In seiner Rede vor einer hochrangigen Konferenz über die Z...

EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung Janez Potocnik hat den privaten Sektor aufgerufen, seine Investitionen in Nanotechnologieforschung zu erhöhen, um Europas Spitzenposition in diesem Bereich weiter auszubauen. In seiner Rede vor einer hochrangigen Konferenz über die Zukunft der Nanotechnologieforschung in Europa hob Potocnik das Bedürfnis für einen sicheren und verantwortungsbewussten Ansatz in der Nanoforschung hervor. "Nanowissenschaften und Nanotechnologien haben das Potenzial, Wachstum und Beschäftigung in Europa zu fördern, daher müssen wir dafür sorgen, dass die Entwicklung in diesen Bereichen positiv und verantwortungsvoll vorangetrieben wird", sagte er. Im Rahmen seiner Konferenzeröffnung im neu errichteten International Iberian Nanotechnologie Laboratory (INL) in Braga, Portugal, erinnerte Potocnik die Teilnehmer daran, dass die weltweite Spitzenposition Europas in Nanotechnologien teilweise der Europäischen Kommission als größter öffentlicher Förderagentur der Welt zu verdanken sei. Die Kommission hat mit einem Drittel der öffentlichen Finanzmittel für Nanotechnologieforschung in der EU beigetragen, bedeutende Fördermittelerhöhungen werden noch im Laufe des Siebten Rahmenprogramms (RP7) erwartet. "Diese Förderung trägt Früchte. An den Forschungsprojekten ist eine vermehrte Teilnahme der Industrie zu verzeichnen. Innovation von den Unternehmen, einschließlich KMU, mit immer mehr Patenten und die Bildung von Spin-Off-Unternehmen sind das Ergebnis. Bei bestehenden Produktionslinien werden Nanotechnologien in die Wertschöpfungskette eingeführt, zum Beispiel bei Oberflächen, Textilien, Farben oder Elektronik", sagte der Kommissar. "Dennoch müssen die privaten Investitionen in diesem Bereich verstärkt werden. Europas Unternehmen fallen hinter ihre Hauptkonkurrenten im Hinblick auf Förderung und Ausnutzung zurück", fügte er hinzu. In diesem Kontext wies der Kommissar Industrievertreter und Wissenschaftler auf zwei Gemeinsame Technologieinitiativen (Joint Technology Initiatives - JTI) über Nanoelektronik (ENIAC) und eingebettete Systeme (ARTEMIS) hin, die von den Forschungsministern auf dem Rat "Wettbewerbsfähigkeit" am 22. und 23. November verabschiedet werden sollen, und die für die Entwicklung der Nanotechnologie-Industrie in Europa von großer Bedeutung sein könnten. Der Kommissar forderte weiterhin "einen sicheren und verantwortungsvollen Ansatz für die erfolgreiche Entwicklung von Nanotechnologien". "Zusammen mit neuen Entdeckungen kommt auch Unbekanntes ins Spiel. Und wir müssen die Bedenken der Öffentlichkeit respektieren und ansprechen", sagte er. "Wir müssen Nanotechnologie in einem Klima von Verständnis und Konsens entwickeln und natürlich mit einer Verpflichtung zu ethischen Prinzipien. Ohne die öffentliche Zustimmung zu unseren Fortschritten sind wir einfach verloren. Dies ist eine riesige Verantwortung, die sich Industrie, Forscher, Regierungen und die Zivilgesellschaft teilen." Im Anschluss an eine öffentliche Konsultation, bei der sich die Teilnehmer allgemein positiv aussprachen, entwickelt die Europäische Kommission derzeit einen Verhaltenskodex für verantwortungsvolle Nanoforschung. Dieser soll Grundsätze zu Vorsorge, Aufgeschlossenheit und Integrität umfassen. Er soll im Frühjahr 2008 vorgestellt werden. "Es gibt enorm viele Anwendungsmöglichkeiten für die Nanotechnologie, und sie werden in Zukunft eine zentrale Rolle für unseren wirtschaftlichen Erfolg und unsere Lebensqualität spielen. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir die Entwicklungen auf diesem Gebiet in die richtigen Bahnen lenken. In diesem Zusammenhang werden wir eine Empfehlung zu einem Verhaltenskodex für verantwortungsvolle Forschung im Bereich der Nanowissenschaften und -technologie herausgeben, um eine sichere und auf ethische Grundsätze gestützte Forschung im Bereich der Nanotechnologie zu fördern und den Weg für ihre effektive und verantwortungsbewusste Anwendung und Nutzung zu bereiten", sagte Potocnik.

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