Gemeinsame Technologieinitiative ENIAC möchte Augenmerk auf medizinische Anwendungen legen
Die Partner von ENIAC, der europäischen Nanoelektronik-Technologieplattform, haben beschlossen, sich vorrangig auf die Entwicklung von medizinischen Anwendungen zu konzentrieren. An ENIAC beteiligen sich die in den Bereichen Halbleiter und Nanoelektronik führenden europäischen Unternehmen und Universitäten. Über das strategische Forschungsprogramm von ENIAC entwickeln sie zusammen medizinische Anwendungen für personalisierte medizinische Geräte auf der Basis der modernsten Werkstoff- und Halbleitertechnologien. Geplante Forschungsschwerpunkte sind Sensoren, Mikrogeräte zur Medikamentenverabreichung und persönliche Diagnosesysteme. "Der Gesundheitssektor steht an der Schwelle zu einer tiefgreifenden Veränderung und wird von den Nanotechnologien durch Nutzung der klassischen Stärken der Halbleiterindustrie profitieren: Miniaturisierung, Integration, hohe Qualität und Zuverlässigkeit. Europäische Unternehmen sind gut aufgestellt, um bei dieser Umwälzung eine entscheidende Rolle zu spielen", so Alain Dutheil, Vizepräsident des Board of Directors von ENIAC. "Die ENIAC-Arbeitsgruppe wird ihre gemeinsamen Forschungsaufgaben bündeln, um neue Technologien zu entwickeln. Ziel ist die Produktion minimal invasiver Systeme, die eine hohe Lebensqualität ermöglichen, sowie eine stärkere Automatisierung, um die Anwendung zu erleichtern und menschliche Fehler zu reduzieren. Diese Systeme werden qualitativ hochwertig und äußerst zuverlässig sein und gleichzeitig zur Kostensenkung im öffentlichen Gesundheitswesen beitragen. Darüber hinaus werden diese neuen medizinischen Anwendungen nicht nur die Lebensqualität des Einzelnen verbessern, sondern auch der europäischen Halbleiterindustrie einen riesigen Markt erschließen sowie den jüngeren Generationen neue Perspektiven für hochqualifizierte Arbeitsplätze eröffnen", fügte er hinzu. Im Juni schlug die Europäische Kommission vor, ENIAC in eine Gemeinsame Technologieinitiative (JTI) umzuwandeln, was ihr mindestens für die kommenden zehn Jahre eine rechtliche Grundlage und Struktur verleihen würde. Es wird davon ausgegangen, dass die europäischen Forschungsminister während der Sitzung des Rates "Wettbewerbsfähigkeit" am 22. und 23. November endgültig grünes Licht für die neue JTI geben werden. Dann dürfte ENIAC ein Budget von 3 Mrd. EUR zur Verfügung stehen. 60 % davon werden von der Industrie beigesteuert, die restlichen 40 % von der Europäischen Kommission und den an dem Projekt beteiligten Ländern.