Begeisterung für ERA-Link-Initiative bei europäischen Forschern in Japan
Die Initiative der Europäischen Kommission, unter dem Namen ERA-Link/Japan ein Netzwerk europäischer Forscher in Japan einzurichten, ist bei den europäischen Forschern auf große Zustimmung gestoßen. "Der vorgeschlagene ERA-Link/Japan soll europäischen Forschern in Japan die Gelegenheit bieten, miteinander in Kontakt zu treten, sich über die Forschung in Europa auf dem Laufenden zu halten und umgekehrt europäische Kollegen über die Forschung in Japan zu informieren. Dies alles wird die Forschungszusammenarbeit zwischen Europa und Japan fördern", erklärte Janez Potocnik, EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung. Konkret wird das ERA-Link/Japan Instrumente wie eine Website umfassen, auf der ein Forum sowie Links zu Informationen über europäische Forschungsstrategien, Finanzierungsmöglichkeiten und offene Stellen zu finden sein sollen. Auch ein Newsletter ist vorgesehen, zusammen mit Netzwerktreffen und Veranstaltungen von Mitgliedern des Netzwerkes. Das Netzwerk wird auch in Zusammenarbeit mit EU-Mitgliedstaaten bei Karrieremessen präsent sein. Eine Umfrage unter über 500 europäischen Forschern in Japan zeigte einen hohen Grad an Begeisterung für ein solches Netzwerk. Dabei sagten 90% der Befragten, dass sie interessiert wären, über die Entwicklung des Netzwerks auf dem Laufenden gehalten zu werden. Rund drei Viertel beschrieben mindestens einen Aspekt der vorgeschlagen Initiative als "sinnvoll" oder "sehr sinnvoll". Die Umfrage enthüllte auch einen eher geringen Kenntnisstand über die Forschungsaktivitäten der EU; 43% haben vom Europäischen Forschungsrat gehört, 37% wussten über das Siebte Rahmenprogramm (RP7) bescheid und nur 23% kannten den Europäischen Forschungsraum. Viele europäische Forscher arbeiten in anderen Teilen der Welt und die Kommission will sicherstellen, dass ihr Wissen und ihre Netzwerke gut eingesetzt werden. "Aus diesem Grund spricht sich die Europäische Kommission fortwährend für die Vorteile eines lebendigen Austauschs sowohl innerhalb Europas als auch auf globaler Ebene aus, und konzentriert sich weniger auf die restriktiveren Konzepte des 'Brain-drain' und des 'Brain-gain'", sagte Hugh Richardson, Delegationsleiter der Europäischen Kommission in Japan, der die Ergebnisse der Umfrage am 29. November in Tokyo vorstellte. "Ein solcher Austausch von Köpfen kann Japan nicht ignorieren, das hinsichtlich seiner Forschungsinvestition zu den weltweit führenden Ländern gehört (3,53% des BIP - 80,7% aus dem Privatsektor)." Der Umfrage zufolge sind europäische Forscher in Japan besonders an den folgenden Informationen und Dienstleistungen interessiert: Möglichkeiten zur europäisch-japanischen Zusammenarbeit; Finanzierungsquellen; Karrieremöglichkeiten; Ausbau von Kontakten mit anderen Forschern; Ausbau von Kontakten mit wissenschaftlichen Einrichtungen. Die Europäische Kommission arbeitet derzeit an den technischen Spezifikationen und an der Gestaltung des neuen Dienstes, der bis Mitte 2008 funktionsbereit sein soll. Die Kommission hat ein ähnliches Netzwerk für europäische Forscher in den USA im Jahr 2005 gestartet und Umfragen für eine weitere Ausweitung des Konzepts auf andere Teile der Welt, einschließlich China, sind für 2008 geplant.
Länder
Japan