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Bekanntgabe der ersten RP7-Projekte zu Sozialwissenschaften und Wissenschaft in der Gesellschaft

Die Europäische Kommission hat Einzelheiten zu den ersten Projekten veröffentlicht, die unter den Programmen "Sozial-, Wirtschafts- und Geisteswissenschaften" und "Wissenschaft in der Gesellschaft" des Siebten Rahmenprogramms (RP7) gefördert werden sollen. Die 93 Projekte, d...

Die Europäische Kommission hat Einzelheiten zu den ersten Projekten veröffentlicht, die unter den Programmen "Sozial-, Wirtschafts- und Geisteswissenschaften" und "Wissenschaft in der Gesellschaft" des Siebten Rahmenprogramms (RP7) gefördert werden sollen. Die 93 Projekte, die sich rund 80 Millionen Euro teilen werden, wurden aus Vorschlägen zum ersten Aufruf im Dezember 2006 ausgesucht. Das Ziel des Programms "Sozial-, Wirtschafts- und Geisteswissenschaften" (SSH) ist die Erweiterung unseres Verständnisses der größten sozioökonomischen Herausforderungen, vor denen Europa steht. Dazu gehören Wachstum, Beschäftigung, Wettbewerbsfähigkeit, die Wissensgesellschaft, sozialer Zusammenhalt, Ausbildung, Nachhaltigkeit und Integration. Unter dem ersten Aufruf des RP7 werden 65 Projekte Fördermittel von insgesamt 59 Millionen Euro erhalten. Die von ihnen abgedeckten Themen sind äußerst breit gestreut. Beispielsweise wird das mit 1,2 Millionen Euro ausgestattete Projekt "Media and citizenship" (Medien und Bürgerschaft) den Gebrauch der arabischen Sprache im europäischen Fernsehen untersuchen. Die Projektpartner werden dann politische Beratung zu Themen im Zusammenhang mit Medien, Integration und Bürgerschaft bereitstellen. Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU ist Thema zweier großer 1,5 Millionen Euro Projekte, die für eine Förderung vorgesehen sind. Das CAP-IRE-Projekt ("Assessing the multiple impacts of the Common Agricultural Policies on rural economies") zur Bewertung der vielfältigen Auswirkungen der GAP auf ländliche Wirtschaftsregionen will versuchen, nachhaltige Entwicklung in Europas ländlichen Regionen anzukurbeln, indem es unser Verständnis langfristiger sozioökonomischer Mechanismen des Wandels in diesen Regionen verbessert. Das RUFUS-Projekt ("Rural future network") dagegen wird sich mit dem multifunktionalen Aspekt ländlicher Regionen befassen und die möglichen Kombinationen von Strategien zur Sicherstellung nachhaltiger und integrierter ländlicher Entwicklung bewerten. Das Instrument "Forschung zugunsten von Organisationen der Zivilgesellschaft" ist ein neues Element im RP7. Es wird von einem Projekt zu Einwanderergruppen unter dem Titel INFOCON ("Involving transnational communities - civil society forum on conflicts" = Einbindung transnationaler Gemeinschaften - Forum der Zivilgesellschaft zu Konflikten) getestet. Das Ziel des Projekts ist es zu sehen, ob Einwanderergruppen Konflikte aus ihren Ländern in das Gastgeberland "importieren" oder zur Aussöhnung und zum Frieden beitragen. Es wird sich besonders auf die Rolle von Organisationen der Zivilgesellschaft, die Einwanderergruppen vertreten, und auf deren Möglichkeiten, zur Konfliktlösung beizutragen, konzentrieren. Das Programm "Wissenschaft in der Gesellschaft" (SiS) des RP7 konzentriert sich darauf, eine effektive und demokratische wissensbasierte Gesellschaft zu schaffen, indem die Integration von Wissenschaft und technologischer Entwicklung in die europäische Gesellschaft sichergestellt wird. In dieser ersten Förderrunde werden 28 Projekte zusammen 21 Millionen Euro aus dem Rahmenprogramm erhalten. Einer der Schwerpunkte des SiS-Programms ist die Rolle der Frau in der Wissenschaft. Das mit einer Million Euro geförderte Projekt PRAGES ("Practising gender equality in science") zur Umsetzung von Gleichberechtigung in der Wissenschaft wird Strategien zur Förderung der Teilnahme von Frauen in Entscheidungsgremien im Bereich der wissenschaftlichen Forschung, wie sie in Europa und anderen Regionen bestehen, Vergleichen. Die Ermutigung junger Leute, eine Laufbahn in Wissenschaft und Technologie einzuschlagen, ist die Zielsetzung des Projekts "Mind the gap" (Vorsicht Lücke), das 750.000 Euro von der Kommission erhalten soll. Die Projektpartner werden vorbildliche Praktiken beim untersuchenden Lernen der Naturwissenschaften (inquiry-based science teaching, IBST) sammeln, austauschen, entwickeln und teilen. MACOSPOL ("Mapping controversies on science for politics") wiederum wird eine Plattform schaffen, die wissenschaftliche und technologische Kontroversen darstellt, um den Bürgern Europas zu ermöglichen, eine größere Rolle bei der wissenschaftlichen Entscheidungsfindung zu spielen. Der EU-Beitrag zu diesem Projekt beträgt 900.000 Euro. Alle Einzelheiten zu den 93 Projekten werden auf der CORDIS-Website veröffentlicht werden. Die Budgets der Projekte sind Gegenstand der Vertragsverhandlungen zwischen den Projektpartnern und der Europäischen Kommission.

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