Energiestrategie des Vereinigten Königreichs umfasst Kernenergie
Die Regierung des Vereinigten Königreichs hat Unternehmen dazu aufgerufen, Pläne für Bau und Betrieb von Kernkraftwerken einzureichen. Der Aufruf wird in einem Weißbuch zur Nuklearstrategie skizziert, das zusammen mit einem neuen Energiegesetzentwurf darstellt, wie das Vereinigte Königreich die doppelte Herausforderung des Klimawandels und der Sicherstellung der Energieversorgung bewältigen will. Das Weißbuch folgt einer öffentlichen Konsultation des Jahres 2007, zu der mehr als 4.000 Antworten eingegangen waren. Trotz der teils kontroversen Meinungen glaubt die Regierung, dass die Vorteile der Kernenergie ihre Nutzung rechtfertigen. Diese Vorteile werden wie folgt dargestellt: - niedriger Kohlenstoffausstoß - hierdurch wird der Schaden durch den Klimawandel minimiert; - finanzierbar - Kernenergie ist derzeit eine der billigsten Stromerzeugungstechnologien mit niedrigem Kohlenstoffausstoß; - zuverlässig - eine bewährte Technologie, die derzeit ein Fünftel des britischen Stroms liefert; - sicher - unterstützt durch einen sehr effektiven Regelungsrahmen; - und durch sie ist man in der Lage, die Diversität der Energieversorgung zu erhöhen und die Abhängigkeit von nur einer Technologie oder einem Land für die Brennstofflieferung zu verringern. Der Ehrgeiz, einen vielfältigen Energiemix zu erreichen, wird durch den begleitenden Energiegesetzentwurf unterstrichen. Das Dokument kündigt einen Wettbewerb für die ersten Demonstrationsprojekte zur Kohlenstoffabscheidung und Speicherung (carbon capture and storage - CCS) im kommerziellen Maßstab an. Dabei geht man davon aus, dass CSS das Potenzial besitzt, die Kohlenstoffemissionen von Kraftwerken mit fossilen Brennstoffen um bis zu 90% zu senken. Die Verpflichtung zu erneuerbare Energiequellen des Vereinigten Königreichs wird ebenfalls ergänzt, sodass sie eine größere und schnellere Ausschöpfung dieser Energietechnologien antreiben wird. Neue und aufkommende Technologien wie beispielsweise Offshore-Wind-, Wellen- und Gezeitenenergie erhalten eine größere Unterstützung. Zusätzliche Förderung wird auch der britischen Infrastruktur für die Versorgung durch Offshoregas zugutekommen. "Angesichts der Tatsache, dass ein Drittel unserer Erzeugungskapazität in den nächsten 20 Jahren abgeschaltet wird, angesichts einer zunehmenden Abhängigkeit von Energieimporten ist es klar, dass wir in eine Vielfalt neuer Energieinfrastrukturen investieren müssen", sagte der britische Energieminister John Hutton. Die in den beiden Dokumenten skizzierten Maßnahmen werden "helfen, unsere Energiesicherheit auszubauen, Emissionen zu reduzieren und dem Vereinigten Königreich bei der Entwicklung von kohlenstofffreien Energietechnologien einen vorderen Platz zu sichern", sagte Hutton.
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Vereinigtes Königreich