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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Europas kritische Infrastrukturen schützen

Das DIESIS-Projekt (Design of an Interoperable European federated Simulation network for Critical InfraStructures) hat sich die Analyse der potenziellen Schwächen der zunehmend vernetzten kritischen Infrastrukturen Europas sowie ihrer Sicherheitsrisiken zum Ziel gesetzt. Die H...

Das DIESIS-Projekt (Design of an Interoperable European federated Simulation network for Critical InfraStructures) hat sich die Analyse der potenziellen Schwächen der zunehmend vernetzten kritischen Infrastrukturen Europas sowie ihrer Sicherheitsrisiken zum Ziel gesetzt. Die Hauptaufgabe der Initiative, die unter dem Siebten Rahmenprogramm (RP7) gefördert wird, besteht in der Entwicklung eines Simulations- und Modellierungstools, das in ganz Europa eingesetzt werden kann. Energieversorgung, Telekommunikation, Gesundheit, Verkehr und Wasserstraßen sind nur einige der kritischen Infrastrukturen, von denen ein Land für das reibungslose Funktionieren seiner Wirtschaft und für die Sicherstellung des Wohlstandes seiner Bürger abhängt. Im Laufe der Jahre wurden diese Infrastrukturen immer stärker vernetzt und voneinander abhängig, besonders in Europa. Der Zusammenbruch eines Dienstes kann daher zu einem Dominoeffekt von Netzwerkausfällen führen. Ein Fall liegt nicht lange zurück, als die unerwartete Abschaltung einer Hochspannungsleitung in Deutschland zu einem zweistündigen Stromausfall in elf anderen europäischen Ländern führte. Da diese Ausfälle nicht in Echtzeit untersucht werden können, müssen die Forscher auf Modelle und Simulationsumgebungen zurückgreifen, um die potenziellen Schwachstellen von und die Risiken für diese komplexen Infrastruktursysteme zu bewerten. Verschiedene Simulatoren dieser Art bestehen bereits in Europa, aber keiner kann die Simulation von mehreren voneinander abhängigen Infrastrukturen leisten. An dieser Stelle soll das DIESIS-Projekt die Lösung bringen. Unter der Beteiligung von Experten aus Deutschland, Italien, den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich wird das Projekt eine e-Plattform entwickeln, um die interoperablen Simulationen und Forschungen der Mitgliedsländer zum Schutz kritischer Infrastrukturen zu unterstützen. Zur Vorbereitung dieser Plattform werden die Projektpartner in den nächsten zwei Jahren eine Konzeptstudie durchführen. Dazu gehört die detaillierte Analyse der Erfordernisse von Forschern, industriellen Interessenvertretern, Entscheidungsträgern, Betreibern von Infrastrukturen und staatlichen Einrichtungen. Eine gemeinsame begriffliche Basis (Ontologie) sowie Kommunikationsprotokolle sollen zusammen mit Konzepten, die die Interoperabilität zwischen heterogenen und verteilten Modellierungs- und Simulationstechnologien ermöglichen, entwickelt werden. Anschließend werden im Rahmen des Projekts die wissenschaftliche, technische, finanzielle und rechtliche Machbarkeit sowie die möglichen Auswirkungen einer solchen e-Infrastruktur bewertet. Wenn möglich, sollen daraufhin ein Prototyp einer solchen e-Infrastruktur und ein Fahrplan für die Einrichtung entwickelt werden. Die Plattform wird unter der Betriebseinheit EISAC (European Infrastructures Simulation and Analysis Center) eingerichtet, die im weiteren Verlauf des Verfahrens aufgebaut werden soll. Zu den möglichen Nutzern von EISAC gehören Forschungsgruppen, staatliche Sicherheitseinrichtungen, Forschungsabteilungen in Unternehmen, die kritische Infrastrukturen betreiben, andere industrielle Interessenvertreter sowie die Regierungen der Mitgliedstaaten.