Studie enthüllt, wie Genvarianten Proteinwerte steuern
Lebensweise und Ernährung sind nicht die einzigen Faktoren für eine gute Gesundheit: Die Gene spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Eine neue internationale Studie hat nun enthüllt, wie sich Genvarianten stark auf die Werte vieler Blutproteine auswirken, die mit Krankheit in Verbindung stehen. Die Studie ist die erste systematische, genomweite Bewertung der Rolle von Genvarianten auf die Proteinwerte beim Menschen. Wissenschaftler aus Finnland, Italien, dem Vereinigten Königreich und den USA maßen die Werte von 42 Proteinen bei 1.200 Europäern. Dazu gehörten auch viele Proteine, die an weit verbreiteten Krankheiten beteiligt sind, beispielsweise Interleukine (Stoffwechsel- und Entzündungskrankheiten) und Insulin (Diabetes). Ein Protein, das den Testosteronspiegel im Blut steuert, und Chemokine, die mit der Fortbildung von HIV zu AIDS in Verbindung stehen, wurden ebenfalls untersucht. Die Forscher identifizierten neun verbreitete Genvarianten, die unter anderem die Sekretionsraten der entsprechenden Proteine veränderten. Sechs dieser neun Assoziierungen stehen im Zusammenhang mit Proteinen, die wiederum entzündlichen oder metabolischen Krankheitsprozessen entsprechen. Die Ergebnisse der Studie könnten dabei helfen, Licht auf die Beziehung zwischen Proteinwerten und Krankheit werfen. Serum- und Plasmakonzentrationen vieler Proteine verändern sich im Laufe der Krankheitsentwicklung. Oft weiß man nicht, ob die veränderten Proteinwerte am Krankheitsfortschritt beteiligt oder einfach ein Ergebnis dessen sind. "Durch die Bestimmung von Genvarianten, die Blutwerte wichtiger Moleküle verändern, sollten wir verstehen können, ob diese Moleküle für den Krankheitsverlauf wichtig sind oder nicht", sagte Professor Tim Frayling, einer der Leiter der Studie. Die Ergebnisse der Studie wurden in der jüngsten Ausgabe des Open-Access-Magazins PLoS Genetics veröffentlicht.
Länder
Finnland, Italien, Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten