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Öko-Recycling auf Gozo

Die Behandlung biologisch abbaubarer Abfälle macht dank des EU-finanzierten Projekts BLES (Blended Learning Environmental Science) Fortschritte. Gute Ergebnisse werden von der maltesischen Insel Gozo gemeldet. BLES zielt auf die Unterstützung des Innovationstransfers im europä...

Die Behandlung biologisch abbaubarer Abfälle macht dank des EU-finanzierten Projekts BLES (Blended Learning Environmental Science) Fortschritte. Gute Ergebnisse werden von der maltesischen Insel Gozo gemeldet. BLES zielt auf die Unterstützung des Innovationstransfers im europäischen Abfallsektor ab. Der Transfer wird durch das einzigartige "Blended Learning"-Konzept ermöglicht, bei dem Internet basierende Lernmodule mit persönlichen Treffen in den teilnehmenden Ländern kombiniert werden. Etwas überraschend beteiligt sich ein Kunstinstitut (Gozo's Wistin Camilleri Gozo Centre for Art and Crafts) mit hervorragenden Ergebnissen an BLES. Europa erzeugt jährlich ungefähr 1,3 Milliarden Tonnen Abfall, wovon 150 Millionen Tonnen biologisch verwertbarer Müll sind. Ein Großteil des weltweit anfallenden organischen Abfalls landet einfach unbehandelt auf Müllkippen, wodurch riesige Mengen an Methangas freigesetzt werden (das als Mitverursacher des Klimawandels gilt). Im organischen Abfall steckt jedoch ein gewaltiges Potenzial hinsichtlich seiner biologischen Abbaubarkeit und könnte wirkungsvoll zur Energieerzeugung verwendet werden. BLES verfolgt das hoch gesteckte Ziel, Europa verantwortungsvoll über diese Vorteile aufzuklären. BLES wird von der Europäischen Union finanziert und basiert teilweise auf vorhandenen Projekten und deren Ergebnissen, insbesondere auf den als European RecyOccupation Profile und European Waste Sector Assistant (EZWAS) bekannten Projekten. Das Gozo's Wistin Camilleri Gozo Centre for Art and Crafts (GCAC) hatte während seiner Teilnahme an "RecyOccupation" großes Geschick beim Wiederverwerten von Abfallmaterialien und bei der Entwicklung neuer biologisch abbaubarer Produkte bewiesen, die sowohl zur Herstellung kunsthandwerklicher Produkte als auch für Verpackungen Verwendung finden. Wie die Teammitglieder anmerkten, konnte so nicht nur Abfallmaterial recycelt werden, sondern es wurden auch Arbeitsplätze geschaffen. Die für Gozo zuständige Ministerin Giovanna Debono erklärte: "Das authentische gozitanische Kunstgewerbe ist Teil einer einzigartigen und lange bestehenden Kultur. Somit ist es von größter Bedeutung, dass dieser Sektor kontinuierlich unterstützt wird und die zu seinem Gedeihen nötige Hilfe erhält, damit es nicht mit der Zeit ausgelöscht wird. Indem wir für eine ganzheitliche nachhaltige Entwicklung sorgen, sichern wir den Fortschritt innerhalb unserer Gesellschaft, ohne dass wir charakteristische natürliche, kulturelle oder historische Merkmale einbüßen." GCAC nimmt nun an der zweiten Phase des Projekts BLES teil, in der ein Online-Kurs für Arbeitnehmer im Bereich der Abfallwirtschaft entstehen soll. Der Kurs "'The Eco-Recycler - Treatment of Biodegradable Waste" zielt ganz besonders auf die Ausnutzung der potenziellen Ressourcen von biologisch abbaubarem Abfall ab. 33 Schüler und Schülerinnen haben bereits ein starkes Interesse an der Kursteilnahme gezeigt und sich bei GCAC gemeldet. Die Teilnehmer werden nach dem Online-Unterricht und der unterstützenden Ausbildung am GCAC Zeugnisse erhalten, die schließlich bei der Bewerbung um entsprechende Arbeitsplätze behilflich sein können. Dank BLES gibt es nun eine neue Qualifikation für Arbeitnehmer, die mit Fraktionen organischen Abfalls umgehen können. Letztlich soll das Projekt ein für alle europäischen Staaten einheitliches Ausbildungsniveau erstellen und bewerten. Derzeit unterscheiden sich die Qualifikationsniveaus zwischen den europäischen Ländern ganz erheblich.

Länder

Malta

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