Softwaresysteme schwingen sich in die Stratosphäre empor
Kürzlich wurde ein neuer Fahrplan für Softwaresysteme und Dienstleistungen veröffentlicht, der die Softwareentwicklung in das Weltraumzeitalter hebt. Mehr als 75 Spezialisten, darunter Forschungszentren, Universitäten, große Industrieunternehmen und kleine und mittlere Unternehmen (KMU) haben sich daran beteiligt. ITEA2 ("Information Technology for European Advancement"), das paneuropäische Programm, das die Verbundforschung im Bereich der softwareintensiven Systeme und Dienstleistungen fördert, hat die dritte Auflage seiner Roadmap für softwareintensive Systeme und Dienstleistungen (Roadmap for Software-Intensive Systems & Services) veröffentlicht. Die Roadmap 3 bietet eine Vision zu künftigen Softwaresystemdiensten. Sie nutzt und präsentiert auch Hightech-Lösungen, um das anspruchsvolle moderne Leben so einfach wie nur möglich zu gestalten. Außerdem ebnet sie den Weg hin zum sogenannten "societal computing", indem Anwendungen für die Bereiche Gesundheit, Energie, Verkehr und Bildung geschaffen werden. Das neue Paket soll Europa dabei unterstützen, seine Spitzenposition im Bereich der Softwaresysteme zu erhalten und sich hin zu einer serviceorientierten Industrie zu bewegen. So kann Europa seine Wettbewerbsfähigkeit im Hinblick auf Arbeitsplätze und Unternehmen sicherstellen. Ein wichtiger Aspekt der Roadmap 3 besteht außerdem darin, dass die Anwendungen dazu verwendet werden können, Nachhaltigkeit sicherzustellen und Europa dabei helfen werden, wertvolle Ressourcen wie Wasser und Energie zu erhalten. Die Roadmap 3 umfasst auch Szenarios aus dem wahren Leben, mit denen gezeigt wird, wie ihre Technologie in das Leben der Menschen integriert werden kann. Zu einem Szenario gehört eine intelligente Wohnung, die Energie spart, sicherer ist und optimale Lebensbedingungen für alle Familienmitglieder schafft. Beispielsweise kann die Heizung durch eine Kopplung an Wettervorhersagen geregelt werden, während häusliche Notfälle automatisch überwacht und die richtigen Maßnahmen getroffen werden können. Im Verkehrsbereich könnten mithilfe dieser Technologie auf ähnliche Weise viele Sicherheits- und Komfortmerkmale in neue Fahrzeuge eingebaut werden. "Die derzeitige Informationstechnologie steht läuft aus und wird allmählich ersetzt werden", sagt Jean-Luc Dormoy von CEA DRT. "Wir erreichen jetzt die Grenzen des Mooreschen Gesetzes [die Fähigkeit einen langfristigen Trend im Bereich der Computer-Hardware und -Software vorherzusagen] und wir müssen uns jetzt von großen Systemen weg auf Systeme der Systeme zu bewegen. Für Software sind Gehirne und Methoden erforderlich, die uns nicht notwendigerweise zur Verfügung stehen, und wir stehen vor nie da gewesenen Herausforderungen, weshalb wir jetzt Durchbrüche benötigen. Um diese Schwierigkeit zu umgehen oder zu vermeiden, sind Lösungen notwendig." ITEA2 ist ein Clusterprogramm des EUREKA-Netzwerks, das marktorientierte Industrieforschung und Entwicklungstätigkeiten in Europa fördert.