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Inhalt archiviert am 2022-11-17

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Die Ausdehnung der Europäischen Union nach Osten

In seiner Rede an der Universität Vilnius (Wilna) am 16. September 1944 befaßte sich Sir Leon Britten mit der Einbeziehung osteuropäischer Staaten, und speziell Litauens, in die Europäischen Union. Sir Leon wies darauf hin, daß Litauen und die übrigen baltischen Republiken wie...

In seiner Rede an der Universität Vilnius (Wilna) am 16. September 1944 befaßte sich Sir Leon Britten mit der Einbeziehung osteuropäischer Staaten, und speziell Litauens, in die Europäischen Union. Sir Leon wies darauf hin, daß Litauen und die übrigen baltischen Republiken wieder wie einst am politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben Europas teilnähmen. Weiter beschäftigte er sich mit den Diskussionen über Litauens Platz und Rolle in Europa und der übrigen Welt gegen Ende des zwanzigsten Jahrhunderts. Litauen entwickele seine Strategie gegenüber der Europäischen Union; gleichzeitig versuche die Union ihre eigene Struktur und Zusammensetzung für die Zukunft zu bestimmen. Zwei Aspekte der Diskussion seien von besonderer Bedeutung: die künftige Entwicklung der EU und die Politik der EU gegenüber den Staaten des Baltikums. Eine Stärke der EU sei ihr offenes Handelssystem. Im Juli 1994 seien die Freihandelsabkommen mit Lettland, Litauen und Estland unterzeichnet worden, die nächstes Jahr in Kraft treten sollten. Das Partnerschaftsabkommen mit Rußland sehe ebenfalls eine künftige Freihandelszone vor, es entstehe somit ein riesiger freier Wirtschaftsraum. Die EU wende erhebliche Finanzmittel aus den eigenen Strukturfonds und den Programmen PHARE und TACIS auf, um die Möglichkeiten der Wirtschaftsentwicklung in der Region zu verbessern; dabei gehe es um die Förderung grenzüberschreitender Vorhaben und die Ausdehnung transeuropäischer Netze auf das Baltikum und den "Helsinki-St. Petersburg-Korridor". In dieser Hinsicht gebe es aktive Kontakte zwischen den Regionen Litauens, Lettlands und Estlands. Diese drei Länder hätten bereits die innerregionale Zusammenarbeit aufgenommen und seien dabei, diesen Prozeß zu intensivieren. Die EU sei politisch darauf eingerichtet, die Staaten Mittel- und Osteuropas aufzunehmen. Sie habe diese Wahl getroffen, um die vierzig Jahre währenden Irrungen der Geschichte zu korrigieren, in der der Kontinent künstlich geteilt war, sie handele aber auch aus wirtschaftlichen Erwägungen heraus. Diese Motive würden von Litauen geteilt. Die Ziele seien zwar eindeutig abgesteckt, aber der Weg dahin sei von vielen Problemen gesäumt. 1996 müsse die EU ihre eigenen Strukturen überprüfen und die erforderlichen Änderungen vornehmen, damit sich die Union ihre Dynamik und ihre Fähigkeit zur Entscheidungsfindung erhalte und den geänderten Erfordernissen und Prioritäten noch vor der nächsten Erweiterung Rechnung trage.

Länder

Estland, Litauen, Lettland