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Inhalt archiviert am 2023-03-06

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EU-finanziertes Projekt BioMara erkundet neue Methoden zur Biokraftstofferzeugung aus Algen

Am 3. April wurde das Projekt BioMara zur Untersuchung des Potenzials verschiedener Algenarten für die Herstellung von Biokraftstoff gestartet. Das mit 6 Mio. EUR unterstützte Projekt erhielt 4,87 Mio. EUR aus dem Programm INTERREG IV A, das vom Special EU Programmes Body verw...

Am 3. April wurde das Projekt BioMara zur Untersuchung des Potenzials verschiedener Algenarten für die Herstellung von Biokraftstoff gestartet. Das mit 6 Mio. EUR unterstützte Projekt erhielt 4,87 Mio. EUR aus dem Programm INTERREG IV A, das vom Special EU Programmes Body verwaltet wird. Die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu senken und eine nachhaltigere Energiemischung in der EU zu erreichen, genießen oberste politische Priorität. Die Bedeutung der Produktion von Biokraftstoffen in industriellem Maßstab wurde auch durch die Forderung des Europäischen Parlaments nach einem Anteil von 10 % des Straßenverkehrskraftstoffs aus erneuerbaren Energiequellen bis zum Jahr 2020 unterstrichen. Eines der Hauptprobleme für die Entwicklung einer nachhaltigen Biokraftstoffproduktion ist das Management Landressourcen. Das Wettbewerbspotenzial für Landwirtschaft, das angesichts der wachsenden Weltbevölkerung zu erheblichen Erhöhungen der Lebensmittelpreise führen kann, ist sehr bedenklich. Zudem ist die Effizienz von herkömmlichen Biokraftstoffen in Anbetracht der erforderlichen Ressourcenmengen für ihre Herstellung nicht optimal. So äußerte sich die BioMara-Projektleiterin Dr. Michele Stanley von der Scottish Association for Marine Science: "Bei abnehmenden weltweiten fossilen Brennstoffvorräten und Beeinträchtigung des Klimawandels durch Kohlendioxidkonzentrationen in der Atmosphäre besteht dringender Bedarf für neue, erneuerbare Brennstoffquellen mit geringen Nettokohlendioxidemissionen [...] Konventionelle Biokraftstoffkulturen konkurrieren mit Landwirtschaft und Natur um Land und Süßwasser. Wir brauchen schnell wachsende, einfach nutzbar zu machende Pflanzen, die in nicht für Landwirtschaft oder Umwelterhaltung bestimmten Umgebungen gedeihen." BioMara wird untersuchen, ob es sinnvoll ist, sowohl mikroskopische Einzellerorganismen, die Öl direkt produzieren, als auch Algen zu nutzen, die schnell wachsen und aufgrund ihrer Biomasse geerntet werden können. "Meeresalgen könnten Teil der Lösung sein", meinte Dr. Stanley. "Meeresalgen wachsen schnell, binden Kohlendioxid und haben einfache Strukturen, wodurch sie leicht zu Brennstoff umgewandelt werden können." Es besteht zwar schon großes Interesse für Algenkultur (Zucht von Algen zur Nutzung als Biokraftstoff), doch gibt es bisher noch keine rentablen Verfahren zur Produktion in industriellem Maßstab. Fortschritte in diesem Bereich wären wünschenswert, denn Algen beeinträchtigen Süßwasserquellen offenbar nicht, sind biologisch abbaubar und haben eine vernachlässigbare Auswirkung bei ihrer Freisetzung in der Umwelt. Sie können auch in verschiedenen Wasserquellen, einschließlich Abwasser, kultiviert werden. Allerdings sind derzeit die Rüst- und Betriebskosten zu hoch, um mit Algenkultur andere im Handel erhältliche Kraftstoffe ersetzen zu können. "Es bedarf vieler Forschungs- und Entwicklungsarbeiten, um das Potenzial für Algenbiokraftstoff freizusetzen", konstatierte Dr. Stanley. "Neben den Meeresalgen werden wir auch untersuchen, welche Mikroalgenstämme am besten zur Ölproduktion und Kultivierung in industriellem Maßstab geeignet sind. BioMara wird jeden Teil der Energieversorgungskette von der Kultivierung von Algen bis zur Kraftstoffverwertung in abgelegenen Gemeinden untersuchen." Das BioMara-Projekt wird sich auf die Unterstützung der Biokraftstoffproduktion und -verwertung in abgelegenen, ländlichen Gemeinden konzentrieren. Zu den Partnern gehören die schottische University of Strathclyde, Belfasts Queen's University und die University of Ulster in Nordirland sowie das Dundalk Institute of Technology und das Institute of Technology von Sligo in Irland. Bei der Einführung kommentierte Jim Mather, Schottlands Minister für Unternehmen, Energie und Tourismus, dass BioMara "ein innovatives Projekt modernster erneuerbarer Meeresenergietechnologie" ist. Weiter sagte er, dass das Projekt "eine nie da gewesene, grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen schottischen, irischen und nordirischen Partnern vorsieht und eine große Ergänzung für das Programm der bereits in Schottland laufenden Aktivitäten für erneuerbare und umweltbewusste Energie darstellt." Der Leiter des Special EU Programmes Body Pat Colgan fügte hinzu: "Mit seiner integrierten Reaktion auf die Herausforderung zur Reduzierung von CO2-Emissionen durch alternative Energiequellen auf Grundlage von Meeresbiomasse stellt BioMara ein hervorragendes Beispiel der Kooperation für eine nachhaltige grenzüberschreitende Region dar." Das Programm INTERREG IV A für den Zeitraum von 2007 bis 2013 verfügt über ein Budget in Höhe von 240 Mio. EUR zur Unterstützung grenzüberschreitender Kooperation für Nordirland, die Grenzregion und Westschottland in den Bereichen Unternehmen, Tourismus, Zusammenarbeit und Infrastruktur. Außerdem wird das BioMara-Projekt vom irischen EU-Strukturfondsprogramm für den Zeitraum von 2007 bis 2013 unterstützt, das gemeinsam von der irischen Regierung und der Europäischen Union finanziert wird.

Länder

Irland, Vereinigtes Königreich

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