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Inhalt archiviert am 2023-03-06

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Kinder brauchen Bewegung: Kurze Aktivitätsausbrüche sind gesund!

Häufige, kurze Ausbrüche an Aktivität und Bewegungsdrang sind für die Gesundheit von Kindern genauso gut wie längere sportliche Übungen, zeigen neue Untersuchungen aus dem Vereinigten Königreich. Die im International Journal of Pediatric Obesity erschienenen Ergebnisse bedeute...

Häufige, kurze Ausbrüche an Aktivität und Bewegungsdrang sind für die Gesundheit von Kindern genauso gut wie längere sportliche Übungen, zeigen neue Untersuchungen aus dem Vereinigten Königreich. Die im International Journal of Pediatric Obesity erschienenen Ergebnisse bedeuten schlicht und einfach, dass Kinder durchaus dazu ermutigt werden sollten, häufig kurze körperlich aktive Phasen auszuleben. Wie Mütter, Väter und Großeltern nur zu gut wissen, neigen Kinder in dieser Beziehung glücklicherweise eher dazu, sich natürlich zu verhalten: Das ist die gute Nachricht. Kinder sollen sich den meisten Richtlinien zur körperlichen Betätigung zufolge täglich mindestens 60 Minuten mittelmäßig anstrengend bis eher energisch körperlich bewegen. Einige besagen, dass diese Aktivitäten in längeren Einheiten von 5 bis 10 Minuten erfolgen sollen, andere besagen jedoch, dass es auch dann völlig in Ordnung ist, wenn es sich um kurze Aktivitätsausbrüche mit einer Dauer von weniger als 5 Minuten handelt. Studien deuten in der Tat darauf hin, dass Kinder im Alter zwischen 6 und 10 Jahren nur selten für mehr als 5 bis 10 Minuten aktiv bleiben, und dass die durchschnittliche Dauer der plötzlichen Anfälle von Aktivität sogar nur etwa 20 Sekunden beträgt. Das Ziel dieser neuen Studie bestand in der Untersuchung der Auswirkung der Häufigkeit, Intensität und Dauer der Bewegungsausbrüche auf die Gesundheit der Kinder. Die Wissenschaftler verkabelten 47 Jungen im Alter von 8 bis 10 Jahren mit elektronischen Geräten, in diesem Fall Beschleunigungsmessgeräten. Die meisten der Jungen waren bei guter Gesundheit und ihr Körpergewicht lag innerhalb eines gesunden Bereichs. Die Jungen trugen das Gerät sieben Tage lang. Während dieser Zeit lieferte es den Forschern im Sekundentakt Informationen über die Aktivität der Träger. Die Wissenschaftler maßen außerdem den Taillenumfang, die sportliche Fitness und die mikrovaskuläre Funktion - einen frühen Indikator eines Herz-Kreislauf-Risikos - der Jungen. Die Studie ergab, dass der Zusammenhang zwischen der Häufigkeit der kurzen Bewegungsanfälle (die weniger als vier Sekunden dauerten) und der Gesundheit genauso stark wie der Zusammenhang zwischen längeren sportlichen Aktivitäten (von mehr als fünf Minuten Dauer) und der Gesundheit war. "Unsere Studie legt eine enge Verbindung zwischen körperlicher Aktivität und Gesundheit nahe, und zwar unabhängig davon, ob sich die körperliche Bewegung in eher kurzen Ausbrüchen oder länger durchgehaltenen Einheiten äußert", erklärt die Forschungsleiterin Michelle Stone von der Universität Exeter. "Die bisherigen Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass Kinder von Natur aus eher dazu neigen, sich mit kurzen Ausbrüchen von Aktivitäten wie Laufen, Springen und Ballspielen Bewegung zu verschaffen, und es ihnen nicht unbedingt entspricht, sportliche Übungen von fünf oder mehr Minuten Dauer auszuführen. Dies gilt ganz besonders für ihrem Wesen nach etwas lebhaftere Aktivitäten." "Wenn die künftige Forschung unsere Erkenntnisse untermauert, würden wir wirklich besser daran tun, Kinder zu ihrem natürlichen Tun zu ermuntern, anstatt sie zu langen Trainingseinheiten motivieren zu wollen", so Michelle Stone weiter. "Dies könnte dann ein sehr nützliches Mittel sein, die Freude an einer gesunden körperlichen Aktivität in der Kindheit zu erhöhen und diese zu verstärken." "Obwohl es nicht möglich ist, aus dieser Studie Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge abzuleiten, ist es doch das erste Mal, dass diese kurzen Ausbrüche eines natürlicherweise auftretenden Bewegungsverhaltens bei Kindern mit mikrovaskulärer Funktion in Verbindung gebracht worden sind" fügt Roger Eston, gleichfalls von der Universität Exeter hinzu. "Die Erkenntnisse aus dieser Studie bereichern unser Verständnis der möglichen Verbindungen zwischen dem von Natur aus vorkommenden plötzlichen, regelrecht anfallartig auftretenden körperlichen Bewegungsdrang und der Gesundheit unserer Kinder." Die Forscher fordern die weitere Erforschung der Langzeitauswirkung von sporadischer Bewegung auf die Gesundheit, um festzustellen, ob Unterschiede in den Aktivitätsmustern der Kinder eine Ursache oder eine Folge guter Gesundheit sind. Sie schlagen außerdem einen Vergleich von Jungen und Mädchen vor. Die Ergebnisse derartiger Studien könnten dazu verwendet werden, auf Leitlinien zu Aktivitätsmaßstäben in der Kindheit Einfluss zu nehmen, um so sicherzustellen, dass die Kinder auf eine ihre Gesundheit am besten beeinflussende Art und Weise zu Aktivität und Sport ermutigt werden.

Länder

Vereinigtes Königreich

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