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Inhalt archiviert am 2023-03-06

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Kommission betont Wichtigkeit der Beherrschung von Schlüsseltechnologien

Die EU muss definitiv mehr tun, um wichtige Schlüsseltechnologien (Key enabling technologies, KET) wie die Nanotechnologie, die Mikro- und Nano-Elektronik, fortschrittliche Werkstoffe und die Photonik zu entwickeln und zu fördern. Dies ist die Kernaussage einer neuen Mitteilun...

Die EU muss definitiv mehr tun, um wichtige Schlüsseltechnologien (Key enabling technologies, KET) wie die Nanotechnologie, die Mikro- und Nano-Elektronik, fortschrittliche Werkstoffe und die Photonik zu entwickeln und zu fördern. Dies ist die Kernaussage einer neuen Mitteilung der Kommission zu diesem Thema. Der Begriff der Schlüsseltechnologien bezieht sich auf Technologien, die die Entwicklung neuer Waren und Dienstleistungen auf einer Vielzahl von Gebieten ermöglichen. Die Nanotechnologie verspricht beispielsweise Durchbrüche im Gesundheitswesen, in Fragen der Energie, Umwelt und Produktion, während Mikro- und Nanoelektronik zu smarten, den Energie-, Verkehrs- und Raumfahrtsektor revolutionierenden Steuersystemen beitragen könnten. Fortschrittliche Werkstoffe sollten zu erheblichen Verbesserungen in der Luftfahrt, im Verkehr, im Bau- und Gesundheitswesen führen. Derzeit jedoch bleibt das Potenzial dieser aufregenden neuen Technologien weitgehend ungenutzt. Diese Technologien sind hochwichtig, wenn die EU Herausforderungen wie den Klimawandel, die Überalterung der Bevölkerung, die Sicherheit der Energieversorgung und den Kommunikationssektor meistern will. Mit ihrer Mitteilung hofft die Kommission einen Prozess in Gang zu bringen, in dessen Verlauf die EU die Schlüsseltechnologien mit dem größten Potenzial identifizieren und erforderliche Maßnahmen und Voraussetzungen schaffen wird, die deren Entwicklung und anschließende Einführung fördern. Dies ist eine Angelegenheit von höchster Dringlichkeit; auch andere führende Nationen wie China, Japan und die USA investieren massiv in Schlüsseltechnologien. Günter Verheugen, Vizepräsident der Europäischen Kommission und zuständiger EU-Kommissar für Unternehmen und Industrie, erklärte: "Die EU braucht einen starken Innovationsschub, damit sie das erforderliche Rüstzeug für die Sicherung ihrer künftigen Wettbewerbsfähigkeit und die Bewältigung der großen gesellschaftlichen Herausforderungen dieses Jahrhunderts hat. "Nanotechnologie, Mikro- und Nanoelektronik, Biotechnologie, Photonik und fortschrittliche Werkstoffe zu beherrschen bedeutet, an vorderster Front zu stehen - und das zum Wohle der Bürger." Die Mitteilung benennt außerdem die Hindernisse auf dem Weg zur Weiterentwicklung von Schlüsseltechnologien in der EU. Ganz oben auf der Liste steht die Tatsache, dass es der EU in der Vergangenheit nicht gelungen ist, die Ergebnisse der Forschung effizient zu nutzen. "Infolgedessen sind sehr kostspielige Forschungsergebnisse aus öffentlichen und privaten Quellen in der EU in anderen Regionen vermarktet worden", stellt die Mitteilung fest. Andere Probleme sind ein schlechtes Verständnis für Schlüsseltechnologien in der breiten Öffentlichkeit und ein Mangel an ausreichend qualifizierten und ausgebildeten Arbeitskräften. An anderer Stelle weist die Kommission auf das niedrige Niveau der in der EU für Schlüsseltechnologien zur Verfügung stehenden Mittel aus Risikokapital und privaten Investitionen hin. An politischer Front besteht das Problem nach Ansicht der Kommission darin, dass "die Technologiepolitik einzelner Mitgliedstaaten [...] häufig nicht über die Synergien und Vorteile großer und umfangreicher Wirtschaftseinheiten verfügt, die aus koordinierteren gemeinsamen Maßnahmen entstehen." Die Kommission unterbreitet eine Reihe von Vorschlägen zur Verbesserung der Situation. Für den Technologietransfer empfiehlt die Kommission zum Beispiel, Ausschreibungen so zu gestalteten, dass die wichtige Verbindung zwischen Forschungsergebnissen und Auswirkungen in der Industrie gewährleistet bleibt. Auch eine frühere Einbeziehung potenzieller Kunden in Forschung und Entwicklung könnte den Technologietransfer verbessern, schlägt die Kommission vor. Die EU und die Mitgliedstaaten müssen außerdem ihre Maßnahmen besser koordinieren, zum Beispiel mithilfe gemeinsamer Ausschreibungen oder gemeinsamer Programme. "Auf diese Weise könnten ehrgeizigere technologiepolitische Strategien entwickelt werden, welche die Größen- und Kostenvorteile sowie strategische Allianzen zwischen europäischen Unternehmen erschließen und ermöglichen", bekräftigt die Mitteilung. Schlüsseltechnologien seien die Lösung der Probleme der EU bei den Bemühungen um die Bekämpfung des Klimawandels, und die Kommission schreibt weiter, dass eine Kombination der Förderung der Schlüsseltechnologien und der Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels die Finanzierung der europäischen Verpflichtungen im Rahmen internationaler Vereinbarungen zum Klimawandel erleichtern würde. Darüber hinaus hebt die Kommission eine Anzahl bereits bestehender Maßnahmen und Initiativen hervor, die die Mitgliedstaaten nutzen könnten, um die Entwicklung der Schlüsseltechnologien zu fördern. Dazu gehören Vorschriften über staatliche Beihilfen, die Leitmarkt-Initiative und die Fazilität für Finanzierungen auf Risikoteilungsbasis (Risk Sharing Finance Facility, RSFF) der Europäischen Investitionsbank. Die Kommission schlägt abschließend vor, eine hochrangige Sachverständigengruppe einzusetzen, die kurz- und längerfristige Strategien für den Bereich Schlüsseltechnologien auf europäischer Ebene erarbeiten soll.

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