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Inhalt archiviert am 2023-03-07

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Europa widmet sich der Krebsforschung mit innovativen Fördermitteln und Maßnahmen

In Europa nimmt die Zahl der Krebspatienten noch immer stetig zu. Krebs wirkt sich nicht nur auf die Betroffenen katastrophal aus, sondern ist auch ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor. Im Fachblatt "ecancermedicalscience" appellieren Experten an die Regierungen, die Forschung d...

In Europa nimmt die Zahl der Krebspatienten noch immer stetig zu. Krebs wirkt sich nicht nur auf die Betroffenen katastrophal aus, sondern ist auch ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor. Im Fachblatt "ecancermedicalscience" appellieren Experten an die Regierungen, die Forschung durch direkte und indirekte Anreize stärker zu unterstützen und fordern klare Modelle für internationale öffentlich-private Partnerschaften in der Krebsforschung. Der Bericht mit dem Titel "The Role of Funding and Policies on Innovation in Cancer Drug Development" betont, wie wichtig die Förderung innovativer Arzneimittel in der Krebsforschung für die Gesundheitssysteme ist und dass die Bestimmungen entsprechend angepasst werden müssten. Regierungsvertreter und Wissenschaftler sind sich einig, dass sowohl Umweltfaktoren als auch Lebensweise und zunehmendes Bevölkerungsalter die europäischen Krebsraten in die Höhe treiben. Jüngsten Daten zufolge werden in den kommenden 10 Jahren 15 Millionen Menschen von der Diagnose Krebs betroffen sein. Und trotz der enormen Fortschritte in der Krebstherapie, u.a. durch den Einsatz hochmoderner biologischer Substanzen und präziser Operationstechniken, verstehen die Forscher noch kaum ansatzweise die molekularbiologische und genetische Komplexität von Krebserkrankungen. Empfehlungen des Berichts zufolge müssten nationale und europäische Politiken die Hürden beseitigen, die sie daran hindern, dieses Ziel zu erreichen. "Zwar hat Europa seine Fördermaßnahmen seit 2004 deutlich aufgestockt, es bestehen aber noch strukturelle Schwächen, da in manchen Bereichen zu viel, in anderen zu wenig gefördert wird", erklärte Dr. Panos Kanavos vom Institut für Sozialpolitik der London School of Economics and Political Science (LSE), Vereinigtes Königreich, und Ko-Autor des Berichts. "Und auch trotz nationaler Bemühungen zur Unterstützung öffentlich-privater Partnerschaften in der Krebsforschung mussten wir feststellen, dass überraschend wenig Interesse an internationalen Partnerschaften auf dieser Ebene besteht, was unserer Meinung nach die Forschung deutlich vorantreiben könnte. Außerdem sollten die Bestimmungen zur Innovationsförderung in der Onkologie einem holistischen Ansatz folgen." Wie die Sachverständigen in ihrem Bericht betonen, seien Fehlerquoten bei neuartigen Molekülen (NME, new molecular entities) als auch Entwicklungskosten in der onkologischen Forschung und Entwicklung (FuE) enorm hoch, obwohl sich die Situation seit 2005 schon verbessert hat. Die Experten wollen die aktuelle Forschungsförderungs- und Management-Situation, existierende FuE-Strategien, Innovationspolitiken und öffentlich-private Partnerschaften im Bereich Onkologie in Europa und den Vereinigten Staaten analysieren. Professor Richard Sullivan vom LSE, Mitglied der European Cancer Research Managers Foundation und des Kings Health Partners Integrated Cancer Centre, sagte hierzu: "Die Bedingungen für die Wirkstoffforschung lassen sich nur dann attraktiver gestalten, wenn wir Innovationsanreize, mehr staatliches Engagement bei der Schaffung solcher Anreize sowie ein Umdenken bei der Anpassung von Bestimmungen und Preis- und Erstattungssystemen unter einen Hut bringen." Die EU engagiert sich in hohem Maße in der Krebsforschung und war wesentlicher Geldgeber für viele Projekte des Sechsten und Siebten Rahmenprogramms (RP6 und RP7). Sowohl vergangene als auch gegenwärtige Bemühungen werden dazu beitragen, den Zusammenhalt in der Krebsforschung europaweit zu stärken.

Länder

Vereinigtes Königreich

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