EU-Projekt stärkt Baubranche
Der Bausektor hat im Verlauf der Jahre echten Nutzen aus den technologischen Fortschritten im Bereich der Werkstoffe gezogen. Besonders Fassaden aus vorgeblendeten Fertigwänden profitierten von den leichten und einfach zu montierenden Materialien. Diese Art von Wänden besteht allerdings hauptsächlich aus Aluminium und Stahl, was im Hinblick auf Herstellung und Recycling Kopfschmerzen bereitet, und zeigt leider auch noch ein schlechtes thermisches Verhalten. Das innerhalb des Siebten Rahmenprogramms (RP7) von der EU mit 954.000 EUR unterstützte FACOMP-Projekt ("Polymeric nanocomposite profiles for curtain walls") soll nun ein neues System und ein Nanomaterial erforschen, um Konstruktionsprofile aus Stahl und Aluminium zu ersetzen. Die vom CIDEMCO Tecnalia Technological Centre in Spanien koordinierten FACOMP-Partner sehen ihr Ziel in der Entwicklung von Vorhangfassaden, bei denen an die Stelle von Aluminium oder Stahl polymere Nanokomposite treten. Vorhangfassaden erfreuen sich deshalb so großer Beliebtheit, weil sie einfach zu verbauen und leicht sind. Den Partnern zufolge gründet sich Ihre Popularität auch auf der breiten Palette an Materialien und Texturen, die zur endgültigen Ausführung der Oberfläche zur Verfügung stehen. Einer der Vorteile des Einsatzes von Aluminiumprofilen in Vorhangfassaden ist, dass sie meist mit Glas gefüllt sind, wodurch viel natürliches Licht durchgelassen wird. Das Problem besteht jedoch darin, auf welche Weise das Sonnenlicht am besten unter Kontrolle zu bekommen ist, da es durchaus thermische und visuelle Probleme aufwerfen kann. Die FACOMP-Partner gehen davon aus, dass das zu entwickelnde neue System mechanische Eigenschaften haben sollte, die entweder gleich den heute im Einsatz befindlichen Materialien oder sogar besser als diese sind. Sie sollten außerdem widerstandsfähiger gegenüber rauem Wetter und noch leichter sein sowie bessere thermische und akustische Komponenten aufweisen. Der Einsatz von mit anorganischen Fasern und Nanopartikeln (Nanoton) verstärkten Polymer-Nanokompositen wird außerdem die Art und Weise verändern, wie die übrigen Komponenten von Vorhangfassaden wie Silikone, Glas und Fugen zu gestalten sind. Das FACOMP-Team hat bereits die Hälfte seines Projektziels erreicht und ein mögliches Design eines ersten Prototyps erstellt. Die Partner sehen die Fortführung ihrer Projektergebnisse in der Entwicklung von Verbundprofilen mit Verbesserungen im mechanischen Verhalten, in der Wärmedämmung und im Schlechtwetterverhalten. Das mechanische Verhalten dieser innovativen Verbundprofile sei entweder gleich gut oder sogar besser als das von Aluminiumprofilen. Das Team optimiert zudem aktiv Verfahren und Ansätze von Verbundprozessen und bewertet verschiedene Verarbeitungstechniken. Letztendlich besteht das Ziel darin, einen echten Prototyp einer Vorhangfassade aus den neuartigen Nanokompositprofilen zu schaffen. Die bei diesem Projekt eingesetzte Nanotechnologie bringt nicht nur eine bessere Widerstandsfähigkeit und Steifigkeit des endgültigen Materials mit sich, sondern wird überdies zu einem sichereren Brandschutz beitragen. FACOMP vereint sieben Partner aus Forschung und Industrie in Spanien, Italien, Schweden und dem Vereinigten Königreich.
Länder
Spanien, Italien, Schweden, Vereinigtes Königreich