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Inhalt archiviert am 2023-03-07

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Neues EU-finanziertes Projekt soll Leben nach Katastrophen retten

Im Rahmen eines neuen EU-finanzierten Projekts wird ein System entwickelt, dass nach einer Katastrophe Leben retten und Schäden an Eigentum und Umwelt eindämmen soll. Das Projekt unter dem Titel GEO-PICTURES ("GMES [Global Monitoring for Environment and Security] and Earth obs...

Im Rahmen eines neuen EU-finanzierten Projekts wird ein System entwickelt, dass nach einer Katastrophe Leben retten und Schäden an Eigentum und Umwelt eindämmen soll. Das Projekt unter dem Titel GEO-PICTURES ("GMES [Global Monitoring for Environment and Security] and Earth observation with position-based image and sensor communications technology for universal rescue, emergency and surveillance management") läuft zwei Jahre und erhält 2,4 Mio. EUR (Gesamtbudget 3,2 Mio. EUR) aus dem Themenbereich Weltraum des Siebten Rahmenprogramms (RP7). Nach Katastrophen benötigen Hilfsorganisationen raschen Zugang zu genauen und detaillierten Informationen aus dem Katastrophengebiet, um ihre Einsätze planen zu können. Mithilfe von Satellitenkommunikationstechnologie wird GEO-PICTURES Bilder, Videos, Sensorendaten und andere Informationen auf der ganzen Welt in Fast-Echtzeit liefern. Alle Informationen enthalten Ortsangaben, sodass Fachleute im Bereich der schnellen Online-Kartierung durch eine Kombination von GMES sowie visuellen und Sensordaten Echtzeit-Situationskarten erstellen können. Das System, das bei den Vereinten Nationen (UN) eingerichtet werden soll, stellt einen wichtigen Beitrag für das Management von großen und mittelgroßen Katastrophen auf der ganzen Welt dar. Eine frühe Version des Systems half zum Beispiel beim Katastropheneinsatz nach dem jüngsten Erdbeben in Haiti. Im Rahmen des GEO-PICTURES-Systems werden genaue Feldbeobachtungen wie Fotos, Videos und Tonaufzeichnungen sowie Daten von Temperatur-, Feuchtigkeits- und Windsensoren per Satellitenverbindung mit optimierten Protokollen an ein Kontrollzentrum übermittelt. Neben dem Katastrophenschutz werden diese Daten auch der Verbesserung der Interpretation weltraumbasierter Fernerkundungsdaten zugutekommen. Darüber hinaus plant das Team auch die Entwicklung einer kleinen, leichten Ausrüstung auf Grundlage der neusten Mobilfunktechnologie. Damit werden Katastrophenschutzexperten Bilder direkt kommentieren und ihren Bedarf an das Einsatzzentrum übermitteln können. Ein ortsbezogenes Inhaltsverbreitungssystem wird die Übertragung großer Bilder und von GMES-Daten per Satellit ermöglichen. Darüber hinaus hoffen die Forscher darauf, den Einsatz von kleinen unbemannten Flugzeugen (UAV, unmanned aerial vehicles) prüfen zu können. Das Projekt wird von Dr. Harald Skinnemoen, Gründer und Geschäftsführer des norwegischen Unternehmens AnsuR Technologies koordiniert. "Das ist ein sehr stolzer Moment für AnsuR und unseren langen und nachhaltigen Bestrebungen in der Entwicklung unserer Technologie", sagte er. "Wir sind stolz, dass die EU uns die Leitung diese Projektes anvertraut hat und für ihr Vertrauen in unsere Fähigkeiten als Projektleiter und Grundtechnologieentwickler für weltraumbasierende Satelliten und drahtlose Bildübertragung für Katastrophen- und Notfallhilfe." An dem Projekt beteiligen sich mögliche Benutzer des Systems, Experten aus den Bereichen Satellitenkommunikation, Bildkompression und Umweltforschung sowie Anbieter von GMES-Diensten. Zu den Partnern zählen die Regierung des brasilianischen Bundesstaates Amazonas, die Universitat Autònoma de Barcelona in Spanien, die Johanniter-Unfall-Hilfe in Deutschland, die Assoção Brasileira de Telecomunicações in Brasilien, die State University of Amazonas (UEA), ebenfalls in Brasilien, die in der Schweiz ansässigen UN-Institutionen UNITAR (United Nations Institute for Training and Research) und UNOSAT (Operational Satellite Applications Programme), Disaster Management Advice & Training in Österreich sowie Kongsberg Satellite Services (KSAT) in Norwegen.

Länder

Österreich, Brasilien, Schweiz, Deutschland, Norwegen

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