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Inhalt archiviert am 2023-03-07

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Nahrung für das Hirn, die Gesundheit, den Körper... "funktionelle Lebensmittel"

Tipps für eine gesunde Ernährung, neue Diäten, Kochsendungen, Essstörungen und Krankheiten... der Appetit nach Ernährungsthemen scheint unersättlich. Nun will die Europäische Kommission mit einer neuen Veröffentlichung ihren Bürgern die Bedeutung "funktioneller Lebensmittel" (...

Tipps für eine gesunde Ernährung, neue Diäten, Kochsendungen, Essstörungen und Krankheiten... der Appetit nach Ernährungsthemen scheint unersättlich. Nun will die Europäische Kommission mit einer neuen Veröffentlichung ihren Bürgern die Bedeutung "funktioneller Lebensmittel" (functional food) besser erklären und Informationen zu EU-Forschungsinitiativen in diesem Bereich an die Hand geben. Nahrung bedeutet Leben. Es verwundert also nicht, dass wir als Verbraucher nicht genug Informationen über gesunde Ernährungsoptionen erhalten können. Aber ein Bereich der "Lebensmittelindustrie" - die sogenannten funktionellen Lebensmittel - erscheint uns wie ein Mysterium. Wissenschaftliche Hinweise untermauern die Idee, dass manche Lebensmittel und Zutaten positive Auswirkungen auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden haben können, über die Bereitstellung der Grundbedürfnisse nach Nährstoffen hinaus. Die neue, diesen Monat erschienene Veröffentlichung der Generaldirektion Forschung mit dem passenden Namen "Functional Foods" bietet wertvolle Einblicke in dieses sich schnell entwickelnde Gebiet. Unter anderem finden sich verlässliche Definitionen, eine Bewertung der gesundheitsfördernden Eigenschaften von funktionellen Lebensmitteln sowie Tipps, wie man wissenschaftliche Informationen zu diesen Produkten erhält. Der Konzertierten Aktion der Kommission "Functional Food Science in Europe" (FUFOSE) zufolge ist ein funktionelles Lebensmittel "[ein] Nahrungsmittel, das sich über die entsprechenden Nährstoffeffekte hinaus positiv auf eine oder mehrere Funktionen des Körpers auswirkt, sodass es entweder für die Verbesserung des Gesundheitszustandes und des Wohlbefindens und/oder für die Verminderung von Krankheitsrisiken wesentlich ist. Es wird als Teil einer normalen Ernährungsweise zu sich genommen. Es handelt sich nicht um eine Tablette, Kapsel oder eine andere Form von Nahrungsergänzungsmitteln." Viele solcher funktionellen Lebensmittel sind bereits auf dem Markt, zum Beispiel mit Vitaminen angereicherte Brotaufstriche und probiotische Getränke. Wenn das Verbraucherinteresse für diese Lebensmittel zunimmt, werden mehr Produkte dieser Art entwickelt, und mehr von ihnen werden gesundheitsfördernde Eigenschaften beanspruchen, die einer wissenschaftlichen Überprüfung nicht standhalten würden. Forschungen in diesem Bereich tragen dazu bei, die unterschiedlichen Interessen auszubalancieren. "Es gibt eine große Menge wissenschaftlicher Belege für den gesundheitlichen Nutzen von Lebensmitteln. Unsere Herausforderungen besteht insofern darin, effektive Synergien zwischen der Wissenschaft und der Entwicklung von Lebensmittelprodukten zum Nutzen des Verbrauchers zu schaffen", schreiben die Autoren. Mithilfe neuer Technologien und Methoden werden die gesundheitsfördernden Eigenschaften funktioneller Lebensmittel im Zusammenhang mit ernährungsbezogenen medizinischen und sozialen Fragen bis ins Detail untersucht. Dazu gehören beispielsweise Fettsucht, Diabetes, Allergien, Krebs, Herzkreislauferkrankungen und sogar geistige Störungen. "Manche funktionellen Lebensmittel könnten möglicherweise einen optimalen Geisteszustand und die geistige Leistungsfähigkeit fördern sowie das Verhalten beeinflussen", heißt es in der Broschüre. Das europäische Projekt Nutrimenthe untersucht zum Beispiel die Auswirkungen der Ernährungsweise auf die geistige Leistung von Kindern. Mit solchen Werkzeugen wie der Metabolomik (metabolisches Profiling) können Forscher auch Informationen über Körperreaktionen auf Lebensmittel mit individuellen genetischen Informationen zusammenführen, um persönlich zugeschnittene Lebensmittel und Ernährungspläne zu erstellen. Der neuen Broschüre zufolge haben in den vergangenen rund 10 Jahren 47 Projekte in diesem Bereich um die 150 Mio. EUR an Fördermitteln aus den EU-Rahmenprogrammen (RP5, RP6 und RP7) erhalten. Diese Forschungsprojekte führen Hunderte von Partnern von Forschungsinstituten, Hochschulen, aus der Industrie und von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) zusammen. In der Broschüre findet sich ein Überblick über viele dieser interessanten Projekte, die über verschiedene Unterprogramme aus dem Bereich der Forschung finanziert werden. Den Autoren zufolge liegt der Schwerpunkt "nicht auf einzelnen Erfolgsgeschichten, sondern eher auf dem Ansatz eines Programms und seiner Instrumente, die zu den Zielen des Europäischen Forschungsraums beitragen sollen."