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Inhalt archiviert am 2023-03-09

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Fernfahrer lernen beim Fahren: die EU macht's möglich

Technologie erobert die Welt weiterhin im Sturm und bringt viele Veränderungen für die Industrie. Ein Beispiel dafür ist die Fernfahrerbranche. Bilder von Menschen, die den größten Teil ihrer Zeit hinter großen Lenkrädern verbringen, Kaffee trinken und sich über CB-Funk unterh...

Technologie erobert die Welt weiterhin im Sturm und bringt viele Veränderungen für die Industrie. Ein Beispiel dafür ist die Fernfahrerbranche. Bilder von Menschen, die den größten Teil ihrer Zeit hinter großen Lenkrädern verbringen, Kaffee trinken und sich über CB-Funk unterhalten werden der Vergangenheit angehören. Forscher vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik (FIT) in Deutschland haben mithilfe von EU-Mitteln ein System entwickelt, dass den Menschen in der Logistikbranche und vor allem Fernfahrern eine neue Lernerfahrung bietet, bei der der Unterricht nicht an einen herkömmlichen Klassenraum gebunden ist. Das LogiAssist-System ist ein Ergebnis aus dem Projekt ROLE ("Responsive open learning environments"), das mit 6 Mio. EUR unter dem Themenbereich "Informations- und Kommunikationstechnologien" (IKT) des Siebten Rahmenprogramms (RP7) der EU gefördert wird. LogiAssist spricht vor allem Unternehmen der Logistikbranche und Fernfahrer an. Das System ermöglicht es diesem Lernerkreis, sich unterwegs mithilfe von Audio-Vorlesungen, Textdokumenten oder per Video weiterzubilden. Dem FIT-Team zufolge müssen Lkw-Fahrer viel mehr tun als nur zu fahren. Wenn es auch früher ein Beruf gewesen war, den fast jeder hätte ausüben können, ist heutzutage das Steuern eines Lastwagens eine anspruchsvolle Tätigkeit, die zahlreiche Qualifikationen erfordert. Moderne Trucker müssen nicht nur ihre Routen möglichst effizient der gegebenen Verkehrs- und Ladungssituation anpassen, sondern auch über die Rechtsvorschriften auf dem Laufenden sein und die Sicherheit ihrer Ladung überwachen. Hinzu kommt eine Fülle von komplexen EU-Vorschriften sowie unterschiedliche Vorschriften in den verschiedenen Ländern, die ein Fernfahrer alle kennen muss. Also kann man dem Fahrer am besten helfen, sich Wissen anzueignen und auf dem Laufenden zu bleiben, indem man ihm ein modernes Tool an die Hand gibt, das er während der Fahrt benutzen kann. Und hier setzt LogiAssist an, um die Anforderungen der Zielgruppen zu erfüllen. Es soll Fahrern und Unternehmern der Logistikbranche beim Lernen und Vorbereiten der beruflichen Weiterbildung helfen", sagt Projektleiter Dr. Martin Wolpers. "Das Konzept setzt darauf, dass Trucker am Feierabend, in den Pausen oder auch während des Fahrens mit einer Audio-Vorlesung lernen können oder aber über ein Assistenzsystem vor Ort gezielt unterstützt werden. Die Inhalte werden via Smartphone, Tablet-Computer oder Laptop angeboten - auf Geräten also, mit denen das Cockpit ohnehin ausgestattet ist. Sie sind auf die Lernbedürfnisse der Branche zugeschnitten und können auf den jeweiligen Kontext abgestimmt werden, je nach Vorwissen, Person, Fahrzeug, Ladung oder Fahrtroute", heißt es außerdem in der Pressemitteilung des Fraunhofer-Instituts. "Wir sprechen mehrere Zielgruppen an", erläutert Wolpers. "Dazu zählen Universitätsstudenten, Wissensarbeiter, Anbieter von Lehrmaterialien, aber auch mobile Personen ohne Schreibtisch wie die Trucker. Im Grunde alle, die auf elektronischem Wege lernen wollen." Die Forscher haben an alle Details hinsichtlich Standards und Anwendungen gedacht, die es den Lernenden ermöglichen, unterschiedliche Lehrmaterialien auf einer ganz individuell abgestimmten Lernplattform zu nutzen. Ihren Angaben zufolge kann jeder seine Inhalte mit einem Baukasten aus vorgefertigten Werkzeugen zusammenstellen, die benutzerfreundliche Programme wie etwa Suchmaschinen, E-Mail-Software und Chatportale umfassen. Die Lernumgebung kann für jeden Benutzer persönlich angepasst werden. Während der eine vielleicht kurze Lehreinheiten vorzieht, lernt ein anderer lieber mithilfe von Dokumenten. Wieder andere bevorzugen Video- oder Audiosequenzen. Das FIT wird die praktische Anwendung dieser einzigartigen Lernumgebungen vom 1. bis zum 5. März auf der CeBit in Hannover, Deutschland, demonstrieren. Das von 2009 bis Ende 2013 laufende Projekt ROLE hat Bildungsexperten und Ingenieure aus Belgien, China, Deutschland, Österreich, Schweden, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich zusammengeführt.Weitere Informationen unter: Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik (FIT): http://www.fit.fraunhofer.de(öffnet in neuem Fenster) ROLE-Projekt: http://www.role-project.eu/(öffnet in neuem Fenster) IKT im RP7: http://cordis.europa.eu/fp7/ict/(öffnet in neuem Fenster)

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